All about Hank. Bukowski-Ausstellung 2014
Description
Ausstellung zu Leben und Werk
von Charles Bukowski (1920-1994)
im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg
Dauer: 10. Juli 2014 bis Januar 2015 Wer den Namen ›Charles Bukowski‹ ausspricht, ruft damit unweigerlich Bilder eines wilden Lebens zwischen Suff, Sex und den Mühen einer sozialen Außenseiterexistenz auf. Wie kaum ein anderer Schriftsteller, steht Bukowski für die Verschmelzung von Literatur und Leben, für eine Einheit von Autor, Werk und Welt. Er gilt als kompromissloser Chronist der Schattenseiten des urbanen Amerikas, als authentische Stimme einer kaputten, prekären und hässlichen Welt.
Mit seinen Texten und mit seinen öffentlichen Auftritten, die eine Verwechslung mit seinem literarischen ›alter Ego‹ Hank Chinaski durchaus begünstigten, hat Bukowski einen Mythos geschaffen, dessen Strahlkraft bis in die Gegenwart anhält. Manchen gilt er als Pionier des literarischen Underground, als Erneuerer der Literatur um den Blick auf die unteren sozialen Milieus, anderen als Chauvinist, der ein längst ausgedientes Modell von männlicher Vitalität reproduziert. Wie auch immer man Bukowski aber dreht und wendet: Wenn man seine literarischen Texte unmittelbar auf die in ihnen geschilderten Figuren und deren Lebenswelt bezieht, wird schnell übersehen, dass die Stimme in Bukowskis Texten eine ironisch gebrochene ist.
Der Autor und der Mythos – um diese beiden Aspekte Bukowskis geht es in der Ausstellung »All about Hank!«, die das Literaturhaus Oberpfalz anlässlich seines 20. Todestages zeigt. In Zusammenarbeit mit der Charles-Bukowski-Gesellschaft, die ein einzigartiges Archiv zum Autor besitzt, werden erstmals Originaldokumente aus dem Nachlass Bukowskis präsentiert wie etwa Zeichnungen oder handschriftlich bearbeitete Typoskripte. Aus dem Nachlass des Fotografen Michael Montfort, der den Autor über viele Jahre begleitet hat, gibt es bisher unveröffentlichte Originalabzüge zu sehen.
Ergänzt werden die Originaldokumente um eine Vielzahl signierter Erstausgaben und seltener Zeitschriftenexemplare aus dem Bereich der amerikanischen und deutschsprachigen Undergroundliteratur. Bukowskis besonderes Verhältnis zu Deutschland wird ebenso thematisiert wie der nach seinem Tod entstandene ›Reliquienkult‹ um seine Person. Die Ausstellung will dazu einladen, Charles Bukowski neu zu entdecken: nicht als Aushängeschild eines bestimmten Lebensstils, sondern vielmehr als sensiblen Beobachter gesellschaftlicher Sachverhalte in der Tradition großer amerikanischer Literatur.
Gemeinschaftsausstellung des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg und der Charles Bukowski Gesellschaft