Burg Scharfenstein-Eichsfeld
Description
Die Burg Scharfenstein im Eichsfeld ist ein Ausflugziel für Wanderer, Touristen, Pilger, aber auch Kulturstätte - einmal monatlich finden Veranstaltungen statt - und Treffpunkt für Familien, die hier treffen und gemeinsam feiern.
Die am nördlichen Hang des Düns heute noch thronende Burg gilt als ein Sachzeuge des ehemaligen Amtes Scharfenstein im Eichsfeld. Sehenswert ist neben der Gesamtanlage besonders die Kernburg sowie die herrliche Aussicht von der Burg-Terrasse auf Beuren, Leinefelde, das Leinetal, den Zehnsberg, weiter im Hintergrund auf den Eichsfelder Kessel, die Harburg, das Ohmgebirge und bei klarem Wetter auf den Harz mit dem Brocken.
Am 21. September 1209 stellt Erzbischof Siegfried von Mainz auf dem Rusteberg (die Bergruine, auch Rustenberg genannt, ist eine verfallene Höhenburg im Landkreis Eichsfeld in Thüringen) eine Urkunde aus; die Burg Scharfenstein wird erstmalig urkundlich erwähnt.
Allerdings wird vermutet, dass bereits zur Zeit der Völkerwanderung die Burganlage als Fluchtburg entstand. Reste von Grabanlagen lassen dies vermuten.
Auf der Burg wechseln im Laufe der Jahrhunderte die Besitzer und Pfänder ebenso wie die Zugehörigkeit. Mal geht sie zum Erzstift Mainz über, wird dann preußisch und gehört kurzzeitig sogar zum Königreich Westphalen.
Zuvor wird sie von zwei großen Bränden vernichtet; 1431 durch einen Blitzschlag und nur teilweise wieder aufgebaut. 1525 brennen die aufständischen Bauern im Bauernkrieg die Burg nieder.
Ein dritter Brand durch Blitzschlag zerstört Teile der Vorburg 1909.
Ende des 19. Jhd. bis Mitte des 20. Jhd. ist die Burg Sitz der Revierförsterei, wird 1945 verstaatlicht, ist später Kinderferienlager, Naherholungs- und Schulungszentrum. Eine umfassende Rekonstruktion erfährt die Burg allerdings erst, nachdem die Stadt Leinefelde-Worbis im Jahr 2002 die Anlage von einer Aktiengesellschaft abkauft. Seit 2006 laufen umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten. Inzwischen sind die Vorburg und das Terrassen-Café nutzbar. Entstanden sind außerdem eine Kapelle und ein Festsaal für standesamtliche Trauungen.
Für die Kernburg muss die Stadt weiterhin alle Kräfte und Finanzen bündeln. Die Außenfassade und das Dach sind zwar in den Jahren 2010 und 2011 fertig gestellt worden, doch die Jahrhunderte haben im Innern der Kernburg ihre Spuren hinterlassen.
Dennoch, Kraft, Anstrengung und Finanzierung haben sich gelohnt. Die Burganlage hat sich zum Schmuckstück entwickelt. Seit 2011 werden die ersten Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich durchgeführt. Die Burg ist nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel und die Aussicht von der Burg-Terrasse ist so schön wie vor mehr als 800 Jahren.
Quelle: „800 Jahre Burg Scharfenstein“, Günther Henkel
„Die Burg Scharfenstein“, VEB Kombinat Solidor Heiligenstadt