Birgden
Description
Birgden ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen im äußersten Westen Deutschlands.GeschichteEs wird vermutet, dass zur Zeit der römischen Besiedelung eine Straße von Schierwaldenrath über Birgden nach Waldenrath führte. Nachgewiesen ist eine römische Siedlung am Hanbusch, am Waldrand zu Gillrath. 1923 wurden in der heutigen Bahnhofstraße Reste eines fränkisch-karolingischen Hauses aus dem 8.-9. Jahrhundert entdeckt, dessen geborgene Funde im Landesmuseum Düsseldorf aufbewahrt werden. Die erste urkundliche Erwähnung Birgdens fand allerdings erst 1458 innerhalb eines Pachtvertrages statt. Zur gleichen Zeit initiierten und finanzierten die Einwohner den Bau einer Kirche mitsamt einem heute noch existierenden Glockenturm. Insbesondere aufgrund der massiven Bauweise des Turms und der damaligen Größe des Dorfes kann man auf eine ältere und intakte Dorfstruktur schließen.2008 fand eine 550-Jahr-Feier statt, die sich allerdings lediglich auf die erste urkundliche Erwähnung bezog. Die 550-Jahr-Feier ist umstritten, kann man doch von einer bedeutend älteren Geschichte des Dorfes ausgehen.Birgdener TextilindustrieNeben der strukturbestimmenden Landwirtschaft blühte bis ins 19. Jahrhundert die Hausweberei. Sie wurde durch die beginnende Industrielle Revolution verdrängt. 1894/1895 baute die Seidenweberei H. E. Schniewind aus Elberfeld eine Fabrik, die bis 1967 in Birgden produzierte, mit bis zu 600 Personen der größte Arbeitgeber der Umgebung wurde und Stoffe herstellte, die u.a. nach Ghana exportiert wurden. Im Jahr 1900 führten schlechte Einkommensverhältnisse zu einem achtwöchigen Weberstreik. Im gleichen Jahr wurde die Fabrik an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Außerdem gab es in Birgden zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis zu fünf private Siepnaatpressen.