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Eine Kolumne von unserer Lisa: In letzter Zeit hab ich mir öfters Gedanken dazu gemacht inwieweit die Erkrankung sich auf mein Leben auswirkt. Jeden Tag einfach drauf los leben funktioniert nicht hab ich festgestellt und musste mein Leben etwas umstellen. Mittlerweile lebe ich seit fast zehn Jahren mit Morbus Crohn und seit zwei Jahren mit meinem Stoma. In meinem Alltag gibt es einige Faktoren die ich berücksichtigen muss; z.B. was ich esse, denn nicht jeden Tag vertrage ich alles gleichermaßen gut, Schlaf und Pausen darf ich nicht vernachlässigen, und die Arzttermine müssen natürlich eingeplant werden. Es ist wichtig, dass ich darauf achte, denn langfristig gesehen würde es mir wenn ich einen neuen Schub bekomme oder wieder eine große Op ansteht schlechter gehen wenn ich zu dem Zeitpunkt in schlechter körperlicher Verfassung bin. Allem zu 100% gerecht werden kann man nicht, es gibt Phasen da bin ich viel unterwegs oder schaffe es oft nicht früh genug ins Bett zu gehen weil einfach noch so viel zu tun ist, aber nach einiger Zeit merke ich es dann auch, ich werde schlapp, mein Rücken schmerzt wieder mehr und Stress wirkt sich dann negativ auf meinen Darm aus. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen, früher fiel es mir schwerer zu akzeptieren das ich halt einfach mal Pause machen muss. Ich merke auch, dass es Außenstehenden schwer fällt das nachzuvollziehen, weil ich noch so jung bin und man mir meistens nicht ansieht das ich krank bin. Ich versuche dann zu erklären dass es durch meine Erkrankung kommt, dass ich manchmal nicht so fit bin. Von Januar bis ca Mai/Juni dieses Jahr war es eine schwere Zeit, ich hatte viele Operationen, lag oft im Krankenhaus wegen vieler Komplikationen und musste mich dann wieder erholen und fit werden. In dieser Zeit konnte ich dann nicht arbeiten, das Geld fehlt, und dann ist da auch die Angst dass einem dann der Job gekündigt wird wenn man oft ausfällt und krank geschrieben ist. Natürlich ist der wirtschaftliche Aspekt nicht unwichtig, Rechnungen etc. müssen weiterhin bezahlt werden, aber irgendwie geht es immer und damit muss man lernen zu leben (leider), denn einen Job findet man immer wieder, aber Gesundheit gibt einem niemand wieder, das hab ich in all den Jahren gelernt. Ich bin zufrieden mit meinem Leben, ich stelle mir nicht mehr die Frage, wie es heute wohl wäre wenn ich nicht krank geworden wäre. Vieles wäre einfacher, aber dann wäre ich auch heute nicht der Mensch der ich bin, denn durch die Erfahrungen der letzten Jahre bin ich heute wie ich bin. Mir ist auch eins deutlich bewusst geworden, ich habe nur dieses eine Leben und auch wenn es nicht immer einfach ist und ich Einschränkungen habe, ich lebe gerne und ich kann entscheiden ob ich es zu einem lebenswerten Leben mache oder nicht. Alles Liebe, Lisa

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