Islamische Gemeinschaft in Frauenfeld - Bashkësia Islame në Frauenfeld
Description
Moschee "Mesxhidi-Nur" in Frauenfeld
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Xhamia "Mesxhidi-Nur" në Frauenfeld Die Moschee "Mesxhidi-Nur" in Frauenfeld ist eine Glaubensgemeinschaft für alle Angehörigen des Islams.
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Xhamia "Mesxhidi-Nur" në Frauenfeld është Bashkësia Islame per të gjithë muslimanet edhe muslimant.
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Haxhi Sadri Shabani vizitė xhamisë së re Mesxhidi Nur në Frauenfeld
Der Frauenfelder Imam Sami Misimi im Gebetsraum auf der Mimbar, dem Predigtstuhl in der jetzigen Moschee an der Gewerbestrasse 3. Ilham Mustafi im Aufenthaltsraum der Moschee, in welchem sich Mitglieder der Islamischen Gemeinschaft vor und nach den Gebeten austauschen. Bilder: Thi My Lien Nguyen Der wehmütige Prediger Paradox. Er verlangt etwas, das er selber nur schwer einlösen kann. «Imame müssen besser Deutsch sprechen», sagt Sami Misimi. Das sagt der 61-jährige Imam der Islamischen Gemeinschaft Frauenfeld jedoch auf Albanisch. Misimi schämt sich dafür. Sein Blick schweift ins Leere, wenn es um seine Deutschkenntnisse geht. «Manchmal bin ich traurig, dass ich mich in Deutsch nicht ausdrücken kann», übersetzt Ilham Mustafi. Das sei für eine gute Integration vonnöten, gibt Misimi zu verstehen. Ebenso entstünden weniger Misstrauen und Ängste in der Bevölkerung. Einerseits verstehe er sie durch ständige Negativberichterstattungen zum Islam in den Medien. Andererseits gebe es keinen Grund, misstrauisch gegenüber den Frauenfelder Muslimen zu sein. «Mit sauberen Händen hast du keine Angst, etwas anzufassen», besage ein albanisches Sprichwort. Vielleicht helfe ihnen ja auch die neue Moschee, um den Leuten den wahren Islam zu zeigen, hofft Sami Misimi. Demütig weist er darauf hin, dass die neuen Gebetsräume wohl nicht mehr für ihn, sondern für die nächste Generation geschaffen werden. Sie seien aber nicht nur eine Errungenschaft für die Muslime, sondern auch für die Stadt Frauenfeld, wo sich Misimi wohlfühlt und gegenüber der er sich dankbar zeigt. Die Ernsthaftigkeit in seinem Gesicht weicht einem Lächeln. Grosse Verantwortung vor Gott und den Mitgliedern Vor rund 15 Jahren kam Sami Misimi als Imam aus Mazedonien in die Schweiz. Nach der Grundschule besuchte er fünf Jahre die Theologenschule in Pristina, im heutigen Kosovo, ehe er in Sarajewo Theologie studierte. Danach habe er in Kairo zwei Jahre Arabisch gelernt. Er ist verheiratet, einer seiner beiden Söhne lebt in der Schweiz, einer in Mazedonien. Jährlich reist er in seine Heimat, freue sich aber, immer wieder in die Schweiz zurückzukehren. «Ich bin sehr dankbar, dass ich hier leben kann», sagt Misimi. Als Imam trägt er eine grosse Verantwortung, «vor Gott und den Mitgliedern der Gemeinschaft», wie er sagt. Oftmals sei er fast mehr Psycho- denn Theologe, wenn vor und nach den Gebeten viele das Gespräch mit ihm suchten, um über Alltägliches zu sprechen. Schmunzeln. Fünfmal täglich – je nach Tageszeit unterschiedlich lang – predigt Misimi aus dem Koran. Bei seinen Vorbereitungen versucht er, aktuelle Themen wie die Veränderungen durch die junge Generation einzubauen. Wie bei anderen Religionen gehe es darum herauszufinden, wie man mit dem Glauben lebe. Konfrontiert man Misimi mit Anschuldigungen, winkt er ab. «Gegner gibt es doch überall und gegen alles.» Er hofft, dass der Islam so gesehen werde, wie er sei, nicht wie er projiziert werde. Misimis Lohn bezahlen die Mitglieder der Gemeinschaft, der Verein ist quasi sein Arbeitgeber. Die Stadt stellte ihm eine Arbeitsbewilligung aus. Obwohl das Geld gerade so zum Leben reiche, spendete er wie viele andere Geld für die neue Moschee. In seiner wenigen noch verbleibenden Freizeit liest er oft, schaut fern oder versucht, sich mit Bewegung fit zu halten. Am meisten freut er sich, mit der Moschee etwas Positives zu hinterlassen, wenn er sich bald in den Ruhestand verabschieden wird. Eines aber bereut er: «Wäre ich heute 25 Jahre alt, würde ich mein Geld in Sprachkurse investieren. » (sko) Der integrierte Familienvater Diametral anders. So zeigt sich die Situation bei Ilham Mustafi, der musterhaftes Schweizerdeutsch spricht. Grad kürzlich habe ihm ein Arbeitskollege, Mitglied bei der SVP Wängi, nahegelegt, sich doch einbürgern zu lassen. «Meine Frau ist aus Mazedonien», sagt der 28-jährige Vater zweier Kinder, der zusammen mit seinen Eltern in Frauenfeld wohnt. Zwar spreche sie besser Deutsch als Imam Misimi. Eine Einbürgerung habe sich für Mustafi und seine Familie bisher aber nicht ergeben, obwohl er mit der Stadt immer wieder auch im interreligiösen Dialog stehe. Ins Schwärmen gerät Mustafi, wenn er von seinem Beruf erzählt. Meistens in der Morgenschicht be- und entlädt er Frachtmaschinen auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich. «Das ist die schönste Arbeit, denn der Flughafen bedeutet für mich das Tor zur grossen Welt.» Gelernt hat er Sanitär und Spengler, die Schulbank drückte er im Schollenholz, später in der Oberstufe im Reutenen. Selbst bezeichnet er sich als bodenständig, arbeitswütig, familiär, der aber «amigs z’viel redet». Mustafi lächelt, seine Finger vergräbt er im feinsäuberlich geschnittenen Vollbart. Mustafi betet unregelmässig in der Frauenfelder Moschee. «Mal drei Tage hintereinander, mal nur einmal in der Woche.» Wie jemand seinen Glauben lebe, sei jedem das Seine. Mustafi liebt den Glauben und er richtet sich danach, «so gut es geht». Er kam im Alter von fünf Jahren in die Schweiz, ein Teil seiner Familie lebt noch in seiner Heimat Mazedonien. Im Herzen fühlt er sich als Schweizer und er ist stolz darauf. Obwohl er jährlich in seiner Heimat Ferien macht, würde er dort nicht mehr leben wollen. «Die Schweiz ist perfekt organisiert », sagt er. Dafür müssten er und seine Familie sich halt auch an die Schweizer Regeln und Gesetze anpassen. Extremisten würden Islam in den Dreck ziehen Auf die Frage, ob er seine Tochter einmal nur mit Burkini in den Schwimmunterricht gehen lasse, bleibt er kurz sprachlos. – «Die Frage ist doch, was ist das Beste für das Kind?» Dass Frauen im Islam unterdrückt würden, will er nicht auf sich sitzen lassen. «In Wahrheit hat meine Frau ein wunderschönes Leben», sagt er. Er müsse sich ums Einkommen sorgen. Sie wiederum kümmere sich zwar um die Kinder und seine Eltern, «sie lebt aber wie eine Königin». Vorurteilen in der Bevölkerung gegenüber dem «richtigen Islam » gewinnt Mustafi ohnehin nichts ab. «Klar gibt es Extremisten», diese zögen jedoch den Islam in den Dreck, weil sie Lügen verbreiteten. Ob sich in Frauenfeld Radikale aufhalten, weiss Mustafi nicht. «Sie würden mit ihrem Tunnelblick sofort auffallen, im Gespräch geht es dann um nichts anderes mehr.» Es ist Ilham Mustafi ein Anliegen, dass er mit seiner Glaubensbrüdern Misstrauen in der Stadt entgegenwirkt, das wegen der «vielen negativen Berichterstattungen » entstand. «Wer kommt, dem öffnen wir die Türen und zeigen ihm den richtigen Islam.» Die neue Moschee biete mehr Platz, und der Verein müsse «endlich nicht mehr monatlich eine hohe Miete zahlen». Geld gespendet hat er ebenfalls. «Die Mitglieder sehnen sich nach der neuen Moschee», erzählt Mustafi voller Vorfreude. Arbeitet er nicht am Flughafen, verbringt er Zeit mit seiner Familie oder trifft Freunde, «wenn ich nicht gerade spreche». Mustafi und Misimi lachen herzhaft. (sko) Frauenfelder Moschee im dritten Anlauf Baupläne Die Islamische Gemeinschaft Frauenfeld existiert seit 1998 und zählt heute knapp 300 Mitglieder. Noch bis Ende Jahr ist der Verein an der Gewerbestrasse 3 eingemietet. Vis-à-vis an der Gewerbestrasse 6 – direkt neben der Zuckerfabrik – hat sich der Verein vor etwa sieben Jahren 2200 Quadratmeter Land zum Preis von damals knapp 610 000 Franken gekauft. Dort entsteht derzeit für rund 1,6 Millionen Franken das Islamische Vereins- und Kulturzentrum mit einer Fläche von etwa 850 Quadratmetern und drei Etagen. Die Gebetsräume im Erd- und Obergeschoss sind geschlechtergetrennt und bieten Platz für rund 300 Personen. Nebst dem Aussenhof sind im Untergeschoss eine Cafeteria sowie ein Raucherraum geplant. Zudem sollen im ganzen Gebäude WC- und Waschanlagen entstehen. Heizen sollen drei Erdsonden, wozu derzeit bei der Stadt ein Baugesuch öffentlich aufliegt. Die Grundsteinlegung für die Moschee ist im Dezember 2016 erfolgt. Die ursprünglichen Pläne für eine gläserne Kuppel konnten aufgrund der Statik nicht umgesetzt werden. Nach 2009 und 2011 ist es bereits der dritte Anlauf für den Bau einer Frauenfelder Moschee. 2009 haben sich Anwohner erfolgreich gegen einen Bau gewehrt, 2011 überlupfte sich der Verein finanziell. (sko) «Wäre ich wieder jung, ich würde mein Geld in Deutschkurse investieren.» Sami Misimi Imam Islamische Gemeinschaft «Radikale würden mit ihrem Verhalten und dem Tunnelblick sofort auffallen.» Ilham Mustafi Mitglied Islamische Gemeinschaft