Ev. Stadtkirche
Description
Die evangelische Stadtkirche wurde 1968 eingeweiht und ist die Kirche der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Pforzheim.
Viele Menschen schätzen den großzügigen Kirchenraum, der vielen Menschen in Gottesdiensten und Veranstaltungen Raum bietet. Die Stadtkirche bietet ca. 1600 Personen Platz, die Orgel verfügt über vier Manualwerke, ein Pedalwerk und zählt ca. 4500 Pfeifen. Die im Turm hängenden sechs Glocken wiegen zusammen ca. 14,5 Tonnen. Die Totenglocke läutet jeden Samstag um 17.50 - 18.00 Uhr zur Erinnerung an die während der vergangenen Woche Verstorbenen der gesamten Stadt. Das Kreuz auf dem Turm ist 1,80 m hoch und die Zeiger der Uhr sind 2,40 m bzw. 1,80 m lang. Die roten Steine, die in der Außenwand verbaut wurden, das Taufbecken in der Werktagskirche, das Portaltympanon im Mauerhof hinter der Sakristei und der Grundstein im Außenbereich stammen alle noch von der alten Stadtkirche. Die Fenster in der Hauptkirche wurden nach einem Entwurf von Wolfgang Kappis gestaltet. Das Kruzifix, die Kanzel und das Portal stammen von Ulrich Henn. Die drei farbigen Glasfenster in der Werktagskirche stammen von Hans Gottfried von Stockhausen.
Geschichtliche Hintergründe zur Stadtkirchengemeinde
Die Wiege der Stadtkirche war das Dominikanerkloster von 1279 mit der dem Hl. Stephan geweihten Klosterkirche. Der Orden der Dominikaner oder Prediger, fand wie in vielen anderen europäischen Städten im Mittelalter auch in Pforzheim eine Heimstatt.
Als der Markgraf 1556 die Reformation einführen ließ, wurde das Dominikanerkloster aufgehoben und die "Predigerkirche" wurde die erste evangelische Stadtkirche in Pforzheim.
Nachdem im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Kirche schon erheblich beschädigt worden war, aber mit Hilfe aus ganz Deutschland wiederhergestellt werden konnte, brannte der ganze Komplex 1789 durch ein Großfeuer restlos ab. Nach verschiedenen Planungen eine neue Kirche zu bauen, beschloss man die Stadtkirche am Lindenplatz, dem Zusammenfluss von Enz und Nagold zu errichten. 1899 konnte dieser Bau eingeweiht werden.
"Die Alte Stadtkirche von 1899"
Entgegen dem offiziellen Geschichtsbild, fiel die Stadtkirche nicht dem Großangriff vom 23. Februar 1945 zum Opfer. Mit Schäden, die sie zum Teil schon am 1. April 1944 erlitten hatte, stand sie im Wesentlichen bei Kriegsende noch aufrecht, entsprach aber nicht mehr dem Geschmack der Wiederaufbau-Generation und wurde in mehreren Etappen zwischen 1950 und 1963 gesprengt.
Ein um 1450 entstandenes Lindenholz-Kruzifix, das meist im nahen Umfeld der Kirchen aufgestellt war, begleitet die Geschichte der evangelischen Gemeinde in Pforzheim bis heute. Es überstand die Brände von 1689, 1692, 1789 und auch die Angriffe im 2. Weltkrieg relativ unbeschadet und ist heute das Altarkreuz der Auferstehungskirche, dem ersten Kirchenneubau in Deutschland nach dem Krieg.