Eine Jugendstil-Stadtvilla von 1898. In den letzten Jahren liebevoll saniert. 1898 von August Grothloh als Jugendstilvilla erbaut, wurde ich im Januar 2011 in einem sehr desolaten Zustand an meine jetzigen Eigentümer verkauft. Seitdem hat sich einiges getan: In der ehemaligen Kneipe im Erdgeschoss genießen nicht länger die Kumpel der mittlerweile stillgelegten Zeche ihr wohl verdientes Feierabend-Bier, sondern meine neuen Besitzer. Nachdem diese mit freundlicher Unterstützung ihrer Handwerker nach nur sechs Monaten aus einer Gaststätte eine Wohnung zauberten, staunen sie immer noch darüber, was man mit viel Stahl, Trockenbauwand, Farbe und Kilometer langen Kabeln so alles anstellen konnte. Weil aber gleich zum Ende des Jahres der erste Mieter auszog, blieb kaum Zeit, die Füße hochzulegen. Drei Monate brauchten sie, um gut 60 Quadratmeter zu renovieren. Gleichzeitig zogen sie die Dachgeschosswohnung leer. Mieter, die nicht bezahlten, wollen wir dann doch nicht haben. ;-) Wieder einmal war viel Eigenleistung gefragt, doch nach knapp anderthalb Jahren waren auch diese Räumlichkeiten kernsaniert. Vier Jahre nach Erwerb wechselte auch der letzte Mieter - natürlich erst, nachdem auch diese Wohnung komplett renoviert wurde. Als Belohnung für all die harte Arbeit in den Mietwohnungen schufen sich meine Eigentümer mit einer kleinen Terrasse im Hof einen eigenen Rückzugsort, getrennt von den Mietern.
Achja, zwischendurch haben sie noch schnell meine Fassade aufarbeiten und streichen lassen. Dass diese Arbeiten möglich waren, waren Voraussetzung, mich zu kaufen. Denn genau darin haben sich meine neuen Besitzer verliebt: meinen Stil. Außen alt, innen neu.

Zurzeit wird der hintere Hausflur renoviert. Wände und Decken werden mit Rigips verkleidet, verputzt und getrichen, Treppe und Handlauf aufgearbeitet; neue Fliesen im Eingangsbereich verlegt und eine Tür zum Keller wird gesetzt. Zudem entsteht ein neues Lichtkonzept.

Bereits im März vergangenen Jahres durften wir einen neuen Mieter begrüßen, ein weiterer Neuer stößt im März dieses Jahres dazu. Und wenn dann auch noch für die im Moment leer stehende Wochnung im Dachgeschoss neue Mieter gefunden werden können, fühle ich mich auch wieder vollständig.