Automobilwerke Ludwigsfelde
Description
Die Automobilwerke Ludwigsfelde wurden am 1. März 1952 in Ludwigsfelde (Brandenburg) als VEB Industriewerke Ludwigsfelde gegründet. Später waren sie innerhalb des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) der DDR die Stammwerke der Nutzfahrzeugproduktion. Heute gehört das Werk zur Daimler AG und ist das drittgrößte Transportermontagewerk des Unternehmens.Geschichte1936 bis 1945Die Daimler-Benz Motoren GmbH, ein Tochterunternehmen der Daimler-Benz AG, errichtete 1936 in einem Waldgebiet der Genshagener Heide am Rande von Ludwigsfelde ein Werk zur Produktion von Flugmotoren, das Flugmotorenwerk Genshagen. In dem „Nationalsozialistischen Musterbetrieb“ wurden vor und während des Zweiten Weltkrieges Motoren der Typen DB 600, DB 601, DB 603, DB 605 für diverse Flugzeuge der Luftwaffe hergestellt. Zulieferer war u. a. der Dreilinden Maschinenbau im benachbarten Kleinmachnow, ein Tochterunternehmen der Robert Bosch GmbH. Im Werk Genshagen arbeiteten Ende 1943 über 14.700 Menschen, davon 38 % freiwillige und 55 % unfreiwillige Zivilarbeiter, 5 % Kriegsgefangene und 2 % KZ-Häftlinge. Ende 1944 waren es 16.600 Arbeiter. Davon waren 68 % Ausländer, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge. 1940 wurden 3.176 Flugzeugmotoren von 7.700 Mitarbeitern produziert. Die 16.600 Arbeiter Ende 1944 produzierten 10.535 Flugzeugmotoren. Das war eine Produktivitätssteigerung um über 50 %., die auf extrem harte Arbeitsbedingungen und die langen Arbeitszeiten zurückzuführen war. Von 1943 bis 1944 existierte in der sogenannten „Deutschlandhalle“ ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück; 1.100 weibliche KZ-Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit im Flugmotorenwerk eingesetzt.