Fockeberg
Description
Der Name Fockeberg ist die nicht offizielle Bezeichnung der Trümmerkippe Bauernwiesen in der Leipziger Südvorstadt.EntstehungDer künstlich geschaffene Berg mit einer Höhe von befindet sich südwestlich der Kreuzung von Focke- und Hardenbergstraße. Seinen umgangssprachlichen Namen erhielt er von der angrenzenden Straße, die 1908 nach dem Kaufmann August Adolf Focke (* 1. Januar 1817 in Leipzig; † 3. September 1885 ebenda) benannt worden ist. Focke vermachte der Stadt Leipzig das Kapital für mehrere karitative Stiftungen.Der „Fockeberg“ nahm seinen Anfang am 1. Oktober 1947 mit der Inbetriebnahme einer Kippe zur Aufnahme von Trümmerschutt auf den ehemaligen Bauernwiesen. Aus dem Schutt abgetragener Ruinen, vor allem aus der Inneren Südvorstadt, entstand so durch Aufschüttungen im Verlauf von etwa zehn Jahren eine etwa 40 Meter aus der Umgebung aufragende Geländeerhebung.Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann man, im Stadtgebiet von Leipzig ein Netz von Trümmerbahn<nowiki/>gleisen zu verlegen. Die sogenannte Südbahn brachte zuerst Trümmerschutt zu den Dölitzer Bruchfeldern an der Friederikenstraße. Als diese Deponie erschöpft war, wurde in einem durch Bombenabwürfe stark geschädigten Waldgebiet an den sogenannten Bauernwiesen eine neue Deponie angelegt. Der erste Transport mit Trümmerschutt wurde dort am 3. November 1947 entladen. Auch die sogenannte Zentrumsbahn entlang der Karl-Tauchnitz-, Ferdinand-Rhode- und Wundtstraße, die zunächst nach dem Johannistal führte, nutzte später die Kippe Bauernwiesen. Nachdem im November 1952 alle anderen Deponien für Kriegsschutt geschlossen worden waren, blieb nur noch die Kippe Bauernwiesen in Betrieb. Diese wurde dann bis zum Ende der Trümmerbahn und noch darüber hinaus genutzt. Teilweise wurde der abgeladene Trümmerschutt auch verwertet. So wurden 1956 größere Mengen für den Bau des Zentralstadions per LKW abtransportiert. An der Nordseite des Berges wurden aus aufbereitetem Trümmerschutt lange Zeit Beton-Fertigteile hergestellt.