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Evangelische Kirche Delling

Delling 10, Kürten, Germany
Religious Organization

Description

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Die kleine evangelische Kirche in Kürten Delling ist Ursprung und älteste Kirche der evangelischen Gemeinde in Kürten im grünen Bergischen Land.

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The Golden Sixties

Siegfried Kuttner, Gesang, Gitarre, Mundharmonika Karl-Heinz Nicolli, Gitarre, Wilhelm Farnung, Bass Referentin: Karin Feuerstein-Prasser

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Darf Kirche politisch sein? Eine Frage, die völlig unsinnig ist, denn schon durch ihr Dasein ist sie politisch, ob sie nun schweigt, oder etwas sagt. Jeder Mensch und jede Institution hat Anteil am Zusammenleben und ist somit nach der Definition des Wortes politisch. Äußert man sich nicht zu den Gegebenheiten der Zeit, nimmt das ebenso Einfluss wie eine Stellungnahme in die eine oder andere Richtung. Auch das Gewährenlassen ist ein politischer Standpunkt, auch wenn das mancher nicht begreifen mag. Insofern ist natürlich Kirche immer politisch. Das heißt aber nicht, dass sie parteiisch sein darf. Vom Evangelium her gibt es viele Wege, seinen Glauben zu leben. Entsprechend finden sich in den Gemeinden Menschen unterschiedlichster Prägung und Einstellung. Kurzschlüssig zu behaupten, die einen hätten recht und die anderen nicht, denn das ist nicht Aufgabe der Gemeinde selbst, weil alles unter dem Vorbehalt des Willens Gottes steht. Entsprechend besteht hier die Möglichkeit, unter dem Evangelium miteinander ins Gespräch zu kommen. Unter dem Evangelium bedeutet dann aber auch anzuerkennen, dass es in der Gemeinde keine besseren oder schlechteren Christen gibt, dass der Mensch an sich vor Gott immer "Sünder" ist. Das nimmt von Vornherein die Überheblichkeit aus der Diskussion. Zugleich muss klar sein, dass von Gott her jeder Mensch zugleich gerechtfertigt ist, was ebenso den Stil der Auseinandersetzung bestimmt. Die Sphäre des Glaubens ist nicht die der Parteipolitik, denn der Glaube steht über den Parteien. Die Gefahr einer politischen Kirche besteht immer darin, dass sie über der Sicht Gottes auf den Menschen als Gerechtfertigten vergisst, dass er vor Gott zugleich "Sünder" bleibt und dass ihm damit die Tendenz des Zerstörerischen immer innewohnt, dem Pastor ebenso, wie dem Gemeindeglied. Beides hat die Kirche zu verkündigen, kann aber nicht Gottes "letztes Wort" über den Menschen quasi vorwegnehmen, sie darf damit nicht die Verkündigung 1:1 in politisches Handeln umsetzen wollen, wiewohl sie in den politischen Raum durchaus hineinreden muss, um die Menschen zu schützen. Zugleich darf sie aber nicht zum parteilichen Mitspieler werden. Denn die Konsequenz daraus, dass der Mensch an sich "Sünder" bleibt und durch seine Taten und Affekte durchaus in der Lage ist, anderen nachhaltig zu schaden ist, dass man diese Affekte ebenso nachhaltig gesetzlich eindämmen muß. Das ist aber für eine Kirche, die zugleich die Rechtfertigung des Sünders verkündigt, nicht möglich, ohne die eigene Verkündigung zu verraten. Wir leben nicht im Himmel und so lange wir unter irdischen Bedingungen leben, muss diesen Bedingungen zum Wohle aller auch mit staatlicher Gewalt Rechnung getragen werden. Das ist aber für eine Kirche, die auf der "Mitte" steht zwischen den Gegebenheiten der Welt und der Liebe Gottes, so nicht möglich. Sie ist gerufen, einer Entmenschlichung der Politik entgegenzupredigen, aber nicht dazu, selbst Parteipolitik zu machen. Die Unterscheidung ist schwierig, aber im Sinne dessen, was Kirche ist, notwendig.

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Gott, wie dämlich! "Gott, unser imaginäres Leittier!" Ein Buch, täglich beworben im WDR. Ist ja auch ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle die, die gern an Weihnachten "frei machen", um sich dann darüber zu beschweren, dass man ja am ersten Weihnachtstag nirgendwo shoppen kann. Aber das Buch ist sicher seriös, weil es ja erfolgreich ist und von einem "Profiler" geschrieben worden ist. Toll, als wenn auf diese Idee bislang joch nie jemand gekommen wäre! Schon der Philosoph Ludwig Feuerbach vertrat diese These im frühen 19. Jahrhundert. Da scheint unser rücksichtslos aufklärende "Profiler" ein wenig spät dran. Und ja, dass die Vorstellung von Gott viele Möglichkeiten zur Projektion zeitgebundener Vorstellung in das Bild von Gott, Jesus usw. zu projizieren bietet, weiss auch die Theologie und das wahrscheinlich weit besser als unser "Profiler", was dieser Begriff in diesem Zusammenhang auch immer bedeuten soll. Dass damit der Glaube selbst diskreditiert wäre, der die Beziehung des Menschen zu einem geglaubten "ganz Anderen" darstellt, dessen Existenz ja nur in zeitgebundenen Bildern umrissen werden kann, ist Unsinn. Lediglich fundamentalistisch verschlossene Positionen trifft man damit, die sind aber für solche Bücher ohnehin nicht aufgeschlossen.

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Und immer ist etwas anderes daran schuld, wenn Menschen einander das Leben nehmen. Zurzeit gern beschuldigt: Religion und Glaube. Das ist aber ebenso abstrus, wie ein Küchenmesser dafür verantwortlich zu machen, dass es im Rücken einer Leiche steckt. Jemand hat das Küchenmesser zum Instrument gemacht. Er hätte das Ganze auch mit einem Schraubendreher machen können, oder mit irgendeinem anderen Gegenstand. Er hätte auch eine Medizin nehmen können, um durch eine Überdosis zu vergiften. Alle das wäre möglich. Es ist stets der Missbrauch der Dinge, der tötet, der Missbrauch durch denjenigen, der töten will, durch den Menschen. Religionen kann man ebenso mißbrauchen, vor allem dann, wenn viele Menschen gar nicht mehr so recht wissen, was die Religionen vertreten. Und in einer Welt, die der religiösen Sehnsucht, die manch einer in sich trägt, keine religiöse Bildung zur Seite stellt, weil Mathematik usw. ja so viel wichtiger sind, als "Laberfächer" wie Religion, Philosophie, aber auch Kunst und Musik, in dieser Welt läßt sich die religiöse Sehnsucht durch eine gegen den Strich gebürstete quasireligiöse Ideologie wie etwa die der Salafisten, leicht mißbrauchen. Aber wieder sind es Menschen, die das tun, Menschen, die zur Gewalt verleiten und Menschen, die sich für die Gewalt entscheiden, weil sie keinerlei religiöse oder Gewissensbildung daran hindert. Nein, man kann weder das Küchenmesser, noch den Schraubendreher, noch das Medikament, noch die Religion für ihren Missbrauch verantwortlich machen. Und man kann das alles auch nicht abschaffen und muß es auch nicht. Wer das fordert hat weder Verständnis für den Menschen noch für das Leben an sich. Im Gegenteil, die Verhinderung einer religiösen Bildung befördert gerade den religiösen Fanatismus. Es wäre schließlich auch möglich, einem Menschen zu suggerieren, dass ein Küchenmesser nur dem töten dient und die Tatsache, dass es in jedem Haushalt vorhanden ist, das Töten sogar legitimiert, bzw. es nötig macht, das Messer als solches abzuschaffen, womit dann auch das Brotschneiden unmöglich wäre. Abusus non tollit usum, ein uralter, bedeutender Grundsatz: Der Missbrauch einer Sache berührt den rechten Gebrauch in keiner Weise. Gälte das nicht, müßten wir eigentlich alles abschaffen und uns gleich mit. Und merke: Das Töten ist nicht Wille des Instruments, sondern dessen, der das Instrument zur tödlichen Waffe macht, Wille des Menschen, der Ideologen, derer, die mit dem Töten Geld verdienen, der Psychopathen, ebenso wie derer, die lieber wegschauen, statt dem Töten Einhalt zu gebieten. Die Gleichgültigen töten immer mit und auch die, die immer jemand anderen finden, der verantwortlich für alles Unrecht in der Welt ist.

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ERNTEDANKFEST IN DELLING Eine Größe für sich. In entspannter Atmosphäre trifft man sich an diesem idyllischen Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Dieses Jahr werden wir am 2. Oktober miteinander feiern. Und dafür brauchen wir EURE HILFE. Das Fest lebt davon, dass es durch die Gemeinde für die Gemeinde gestaltet wird. Hier gibt es nicht Besucher oder Helfer, sondern Mancher Besucher hilft mit und mancher Helfer ist zugleich Besucher. Darum unsere Bitte an EUCH. HELFT UNS! Wie? Zum Beispiel, indem Ihr einen KUCHEN oder einen SALAT spendet. Oder indem Ihr uns helft, AUFZUBAUEN oder ABZUBAUEN. Oder indem ihre eine SCHICHT in der Reibekuchenbude, der Bierbude, der Cafeteria oder am Karussell, an der Rollenrutsche evtl. an der Hüpfburg ÜBERNEHMT? Vielleicht habt Ihr auch eigene IDEEN für uns, die Ihr umsetzen wollt. All das ist herzlich willkommen. Schreibt mir, ich freue mich!!!!!

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Als Gott sehr lange geschwiegen hatte, sprachen schließlich andere für ihn. Als wüßten sie, warum Gott nicht mehr sprach, nahmen sie das Wort und wendeten es zu ihrem eigenen. Sie erzählten den Menschen, warum Gott nun nicht mehr spreche, weil, ja weil eben alles gesagt sei und sie, die nun Gottes Wort verwalten, wüßten, wie all das, was bereits von Gott gesagt war, zu verstehen sei. Und statt in Ehrfurcht das Schweigen Gottes zu ertragen, ersetzten sie das Wort, das ER nicht sprach, durch die vielen, die ihnen in den Sinn kamen. So wurde Gottes Schweigen zum Raum für ihre Geschwätz, so dass niemand im Schweigen Gottes erkennen konnte, dass er sich abgewandt hatte von all dem klugen Geschwätz, das wir an seine Stelle gesetzt haben, dass er sich abgewandt hatte von all den kleinen Göttern, die das Wort sprachen, das Gott sich längst nicht mehr zu sprechen erlaubte.

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Wer zwingt uns eigentlich, diesen Schwachsinn mitzumachen, der nichts anderes zum Ziel hat, als uns gegeneinander auszuspielen. Wenn ich einen Menschen kennenlerne, so frage ich nicht danach, woher er kommt, woran er glaubt, wie er lebt, sondern lasse ihn erst einmal als derjenige auf mich wirken, der er / der sie ist. Gestern hat mich jemand im Hamam behandelt. War er Türke, Kurde? Ich weiß nicht mehr, als dass mir das Ganze gut getan hat. Heute hat mich eine junge Frau wunderbar massiert, ich weiß, dass sie mit einer anderen jungen Frau verpartnert, oder - besser gesagt - verheiratet ist, die mich auch schon viele Male toll massiert hat. Gern gehe ich nach Kalk ins türkische Restaurant, gern bin ich mit meinen homosexuellen Freunden zusammen, mit meinen heterosexuellen auch. Ich mag meine Freunde aus Ungarn und aus Polen und aus Russland und der Ukraine, wie auch die aus Armenien und Israel und aus vielen anderen Teilen der Erde. Sie alle bereichern mich durch ihre Erfahrungen, ihre Weisheit, aber auch durch ihre Ratlosigkeit gegenüber vielen Problemen, Parolen und Vorurteilen, die leichtfertig in die Welt gesetzt werden. Nein, es gibt neben ihnen nämlich NICHT "den Schwulen, den Hetero, den Juden, den Türken, den Ukrainer, den Russen, den Armenier, den Polen, den Deutschen etc." der ganz anders ist als meine Freunde, die dann nur eine rühmliche Ausnahme von der Regel wären. In meinen Freunden entdecke ich die wunderbare Vielfalt der Welt, die uns reich macht, inspiriert und fasziniert. Wer das nicht aushalten kann und meint, alles unter die Norm seines Glaubens, seiner Ideologie oder schlicht seiner Gewohnheiten und Vorurteile stellen zu müssen, der hat das Leben nicht begriffen und seinen Ideen zu folgen heißt schlicht (sagen wir es einmal fromm, man kann es natürlich auch anders sagen, aber seis drum:), den Plan Gottes mit dieser bunten Welt in die Tonne zu treten und damit gleich das Gros der Menschheit mit.

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Schade, dass die Kirchen keine Dampflokomotiven bauen. Dann gäb es die nämlich noch und zwar ganz viele davon. Da das aber nicht so ist, sind Dampflokomotiven weitgehend ausgestorben. Nun, wie komme ich denn schon wieder auf so einen Quatsch. Ganz einfach, nämlich um etwas zu verdeutlichen. Kirchen sind konservative Einrichtungen, die aber berufen sind, das Wort Gottes situationsbezogen zu verkündigen. Sie wollen von ihrem Anspruch her den Menschen in seiner Gegenwart ansprechen. Dieser Anspruch ist gut und berechtigt. Und eigentlich sollte es einsichtig sein, dass, wenn ein Weg sich hier nicht bewährt, nach neuen Wegen, neuen Formen der Organisation und Verkündigung gefragt werden muß. Das gilt besonders da, wo die Mittel der Kirchen immer geringen werden und es immer weniger Pfarrerinnen und Pfarrer gibt. Nun ist die Krise da. Der Relevanzverlust der Kirchen wird immer deutlicher. Und natürlich hätten sie Kirchen personell und materiell immer noch das Potential, die Krise als kreative Herausforderung anzunehmen und ihre Pastorinnen und Pastoren gemäß ihren Fähigkeiten einzusetzen und sowohl zeit- wie auch evangeliumsgemäße Formen zu entwickeln, die die Menschen heute erreichen. Aber wiewohl die meisten in der Kirche die Krise durchaus erkennen, lautet die Antwort meist anders. Denn der Weg, die Art der Verkündigung, wird nicht in Frage gestellt, nur die Intensität, in der sie geschieht. Die Ergebnislosigkeit einer Strategie führt nicht zum Strategiewechsel, sondern, geradezu im Gegenteil, zur Intensivierung der falschen Bemühungen, eben, als ob man sich einmal entschieden hätte, Dampflokomotiven zu bauen. Aber mehr vom Falschen macht nichts richtig. Im Gegenteil, diese Idee trägt dazu bei, die in der Kirche Arbeitenden immer mehr auszulaugen und zu frustrieren. Statt nämlich die eigenen Fähigkeiten leben zu können, ist man vielfach in der Kirche verpflichtet, die eierlegende Wollmilchsau zu geben, was, wie man überall in der Welt erkannt hat (nur nicht in den Kirchen), so nicht möglich ist. Also bauen wir fleißig weiter Lokomotiven, halten in jeder Gemeinde das gleiche überkommene Programm vor, statt Schwerpunkte zu bilden und überzeugende Arbeit durch das zu leisten, was die Menschen vor Ort besonders gut können.

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Schon komisch, aber Christen sollen nicht über andere zu Gericht sitzen, sie nicht be- oder verurteilen. Und wie oft taten und tun sie es doch! Wir Menschen tun das überhaupt gern. Über die Nachbarin/den Nachbarn, über Lehrerin und Lehrer, Politiker, Pastoren, eigentlich über jedermensch. Und bei jedem Ton, den ich dabei von mit gebe, bläht die Botschaft "ich bin ja sooo viel besser" aus mir heraus. Nun ja, sich eine Meinung zu bilden ist sicher gut und richtig und man vergleicht sich dabei natürlich auch mit anderen, beobachtet sie und entscheidet, ob das denn nun gut oder schlecht zu mir passt. Und damit haben wir schon das Kriterium (Krites ist übrigens das griechische Wort für Richter) unseres Urteilens: ich selbst in meinen Vorlieben, Wahrnehmungen, Erfahrungen. Ich, der ich um Anerkennung meiner selbst buhle, wenn ich über andre Menschen spreche. Es geht ums Ich, ums EGO! Dass das aber keine allgemeingültige Norm für richtiges Verhalten sein kann, ist klar. Aus meiner Perspektive schaue ich auf eine Sache. Aus einem anderen Blickwinkel mag sie anders aussehen. Es gibt keine letzte Wahrheit und damit auch kein letztgültiges Urteil. Darum verbietet die Bibel das Richten und verweist den Christen zunächst einmal an sich selbst! Schade, dass das so wenig Beachtung findet grade unter denen, die vorgeben, sich am meisten um die Wahrheit zu bemühen. Die sollten wissen, dass, wenn es Wahrheit gibt, sie niemals in der Hand der Menschen ist. Darum ist auch das einzige denkbare Gericht, an das die Bibel denkt, das Gottes selbst, an dessen Stelle zu treten , sich doch grade dem gläubigen Menschen verbieten sollte.

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Er konnte nur groß sein. Er konnte nur mächtig sein. Er konnte nur unendlich sein. Er konnte nur ewig sein. Er konnte nur gut sein. Er konnte nicht klein sein. Er konnte nicht schwach sein. Er konnte nicht beschränkt sein. Er konnte nicht endlich sein. Er konnte nicht zornig sein. Wer Gott so sieht und von Allmacht spricht, der hat ihn nicht verstanden. Allmacht umfasst alle Gegensätze, alle Möglichkeiten, macht nichts unmöglich.

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Wie liebt man Gott? Indem man seine Geschoepfe missachtet? Indem man in seinem Namen das vernichtet, was er ausdruecklich will? Die Urspruengliche Erfahrung Gottes ist die des Schoepfers. Das macht mich allem Geschaffenen gleich. Der christliche Glaube bekennt, dass die Gottesliebe sich in seiner Liebe zum Geschaffenen aeussert. So kann die Liebe zu Gott nur im Nachvollziehen seiner Liebe zum Geschoepf stehen. Jede Form des Hasses, der Verfolgung, auch und gerade um des Glaubens willen, ist damit fuer den glaubenden Menschen ausgeschlossen.

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1. Korinther 9, 24-27 (24) Wißt ihr nicht, daß die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, daß ihr ihn erlangt. (25) Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. (26) Ich laufe nun so, nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt; (27) sondern ich zerschlage meinen Leib und knechte ihn, damit ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde. Wow, also doch! Den Preis kriegt nur der, der gewinnt. Gnadenlos. An Platz zwei und drei wird man sich kaum erinnern. Dann ist es wohl nichts mit Erlösung und Liebe Gottes, wenns denn nur der Sieger kriegt. Liebe Gemeinde, es ist das Dilemma jeder Predigt, dass sie natürlich nur einen kleinen Ausschnitt aus der Heiligen Schrift betrachtet. Eine Predigt muß allerdings - anders als es die Zeugen Jehowas tun - immer die Gesamtaussage der Schriften, aus denen ein Text stammt, im Auge haben.Wer das Kapitel des Korintherbriefes insgesamt liest, sieht, dass es gerade hier um das Wirken des Paulus geht, der Gottes Gnade jenseits allen menschlichen Wirkens verkündigt und dabei jegliche Grenzen überwindet, um die Menschen dort abzuholen wo sie sind, den Schwachen wird er schwach, den starken stark. Paulus predigt die Erlösung ohne menschliche Mitwirkung durch den Glauben allein. Gott überwindet in Jesus die Kluft zwischen sich selbst und dem oftmals sehr weit entfernten Menschen, die Bibel nennt ihn Sünder. Der Mensch kann das selbst nicht tun, deshalb ist Jesus gestorben und auferstanden, das ist die Kernaussage des Paulus. Was soll aber nun in diesem Zusammenhang gerade dieser Text? Der Text sagt insgesamt nichts anderes, als Paulus es immer sagt, das Bild des Wettkampfes allerdings ist vielleicht etwas unglücklich, weil die unmittelbare Vorstellung die ist, dass es um den Sieg selbst gehe und dass der Sieg selbst das Ziel sei. Paulus geht es aber gar nicht wirklich um den Wettbewerb, sondern um die Haltung, die dahinter steht. Der Wettkämpfer unterwirft sich ganz und gar seinem Ziel. Einem Ziel, in dem er bereits wurzelt, das seinem Tun Sinn und Kraft verleiht. So ist paradoxer Weise das Ziel bereits die Grundlage, es ist also Anfang und Fluchtpunkt seines Tuns zugleich. So ist es auch mit dem Glauben. Das Leben des Glaubenden wurzelt in der Erfahrung, von Gott selbst erlöst zu sein. Eine Erfahrung, die die ersten Christen ganz existentiell gemacht haben, denn sie alle erlebten das, was wir Bekehrung nennen, einen fundamentalen Umbruch in ihrem Leben. Diese Erfahrung ist einschneidend und stellt die gesamte vorherige Lebensführung in Frage. Sie wurzeln im neuen Wurzelgrund und finden darin Erlösung aber auch Wegweisung. Was geht und was geht nicht in meinem Leben? Wie werde ich dem, woraus ich nun lebe, wirklich irgendwie gerecht, wie komme ich ans Ziel, vielleicht nicht als Sieger, aber immerhin doch als einer, der das Ziel nicht aus den Augen verliert. Wie sieht ein Leben aus, das Zeugnis ablegt davon, wovon es lebt. Das ist nämlich gar nicht unwichtig. Ich kann doch für mich nicht behaupten, Gottes Gnade erfahren zu haben und Christ zu sein und lebe so, als ob es nicht wahr wäre, das wäre wie ein bekennender Veganer am Currywurststand. Hier geht es nicht darum, einfach besser zu sein als andere, sondern aus dem Geist des Glaubens heraus zu leben. Das geschieht aber immer aus dem Bewusstsein heraus, dass ich das Ziel mir nicht selber setze und es selber erreiche, sondern dass ich eigentlich schon vom Ziel herkomme und mich nun bemühe, dem gemäß zu leben, was der griechische Begriff Soma nahelegt, der hier mißverständlich mit Leib übersetzt wird. Soma ist eben anders als Sarx nicht der Leib in seinen Affekten und Antrieben, so wie wir es sehen würden, was zugleich eine asketische oder gar sexuelle Auslegung nahelegen würde, nein Soma ist Leib als für Gottes Geist offenes Menschsein. Wenn mir das Ziel bereits geschenkt ist und ich mich dafür durch "bezwingen und zähmen des Leibes", dafür geöffnet habe, werde ich aus Dankbarkeit versuchen, dem gerecht zu werden, und werde dann frei von Perfektionismus und Arroganz. Im Gegenteil, ich spüre immer wieder, dass vieles in mir ist, was der Sache, auf die ich vertraue, dem Ziel, von dem ich herkomme, nicht entspricht. Da ist vieles, was in anderen Motivationen wurzelt, das, was mich von Gott trennt. Luther sagt, der Mensch sei sowohl gerecht als auch Sünder, ausnahmslos. Luther gewinnt diese Erkenntnis aus dem Studium der Briefe des Paulus, der uns hier mit diesem schiefen Bild aufwartet. So ist es nicht Sache eines Christen, in selbstgerechter Manier auf andere Hinabzusehen, ihre Lebensweise pharisäisch zu verdammen, sondern es ist an ihm, beispielhaft gemäß seiner Erlösungserfahrung zu leben. Jegliche Form der religiösen Arroganz, des religiösen Eifers, der sich gegen die richtet, die irgendwie anders sind, der Jihad, der Kreuzzug für Werte sind nicht die Sache eines Christen, der das Wort Gottes in sich wirken läßt, um durch sein schieres Dasein Zeugnis von der Güte Gottes in Wort und Tat abzulegen. Der Wettkampf ist nicht ein Kampf gegen etwas, denn das schlägt nur allzu schnell in ignorante Lieblosigkeit und Brutalität um, sondern ein Kampf für die Liebe Gottes, den man ganz anders führt, als es uns Fanatiker jeder Couleur vorexerzieren wollen. Es ist das Zeugnis des Friedens, der Barmherzigkeit, des werbenden aufeinander Zugehens, natürlich von dem Standpunkt aus, der mir Wurzelgrund ist. Zugleich frage ich mich als Wettkämpfer immer wieder, was in mir selbst dem Ziel, der Liebe der Menschen zueinander, dient und was nicht. Und ich muß lernen zu unterscheiden: Was ist in mir nur ein festgefügtes Denkmuster und was würde Jesus heute wirklich tun. Das sieht, und davon bin ich überzeugt, sehr oft sehr anders aus, als es unsere Konventionen uns vorspiegeln möchten. So wie Jesus auf dem Weg der heidnischen Frau begegnet und sich bewegen läßt, sich außerhalb der Konventionen zu bewegen, die selbst er menschlich noch in sich hat, so ist es auch an uns zu fragen, was der Liebe dient und was nicht. Da wo wir Menschen nur wegen ihrer Veranlagung, wegen dem, was sie sich nicht selbst aussuchten, sondern worin sie sich vorfinden, ausgrenzen, obwohl sie ein Leben in Liebe, Respekt und Güte führen, da ist es wohl keine Frage, dass wir nicht mehr auf dem Weg Jesu sind. Wo wir hingegen Gewalt und Grausamkeit widersprechen und friedlich einen anderen Weg vorleben, da sind wir Jesus schon sehr nahe. Wenn Paulus vom Zähmen des Leibes spricht, damit er nicht anderen predigt und selbst verwerflich wird, dann wird hier ganz deutlich, dass Tun und Reden in Einheit geschehen müssen, dass der Prediger der erste Hörer des Evangeliums sein muß. Das verpflichtet ihn, in allem, was er tut, nicht einfach dem Zeitgeist, aber schon gar nicht liebgewonnenen Konventionen nachzureden, selbst wenn er meint, sie in der Bibel begründet zu sehen, sondern darüber nachzudenken, was in der Heiligen Schift zeitbedingt ist und unter Umständen, heute 1 zu 1 nachgesprochen, dem Heilshandeln Jesu fundamental widerspricht. So sagt heute niemand mehr, dass die Frau in der Gemeinde zu schweigen hätte, dass sie dem Mann Untertan sei, dass sie im Gottesdienst ihr Haupt zu bedecken hätte, weil wir es als zeitbedingt erkennen und zugleich wahrnehmen, dass das dem Liebeswillen Gottes widerspricht, vor dem jeder Mensch, unabhängig von seinem Sosein als Kind Gottes dasteht. Die Heilige Schrift ist nicht "vom Himmel gefallen", sondern sie erzählt vielfältig vom Glauben, manchmal auch in schrecklicher Verzerrung, wie in machen Schriften des Alten Testaments. Sie ist ein Werk von Menschen in einer bestimmten Situation, in einer bestimmten Umwelt mit ihren eigenen Sitten und Gebrächen. In diese Welt ist Gottes Offenbarung eingedrungen, etwas ganz Fremdes, das in mit und unter den Worten immer wieder durchleuchtet, das aber nicht in allen Worten erfasst ist, denn auch die Verfasser der biblischen Schriften sind als Menschen zugleich gerecht und zugleich Sünder. In der Auslegung und der Lektüre der Bibel kommen wir eben nicht darum herum zu fragen, was - wie es Luther wiederum gesagt hat - Christum treibet, was also dem Liebeswillen Gottes entspricht, was entschränkt und offen für die Liebe macht und was eben anderen Geistern dient, der Ab- und Ausgrenzung, aus denen nur Unrecht entstehen kann. Nur in Gesamtsicht auf das, was durch die Schriften vom Willen Gottes durchleuchtet, kann ich Gottes Geist wahrnehmen und aus seinem Geist heraus die Geister scheiden. Und da geht es eben nicht, nach Gusto das eine gelten zu lassen, wie es mir gefällt und das andere nicht. Da muß - unabhängig von meinen Vorurteilen - auch das hinterfragt werden, was mir selbst lieb ist, aber vielleicht der Gesamtsicht auf Gottes Handeln im Wege steht und verfälscht.

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