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Wilhelm-Fabry-Museum

Benrather Straße 32a, Hilden, Germany
Museum/art gallery

Description

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Museum für Medizin und Medizingeschichte Impressum

Wilhelm-Fabry-Museum
Dr. Wolfgang Antweiler
Benrather Straße 32a
40721 Hilden
Telefon: 02103/ 59 03
Telefax: 02103/ 5 25 32
Internet: http://www.wilhelm-fabry-museum.de
E-mail: wolfgang.antweiler@hilden.de



Über Wilhelm Fabry

Wolfgang Wennig
Stadtarchivar Hilden
Vortrag anlässlich des Treffens der Rheinischen Medizinhistoriker am 22. Januar 1972 in Hilden

Der bedeutendste Mann, den Hilden hervorgebracht hat, ist WILHELM FABRY oder - wie er sich selbst in seinen Büchern zu nennen pflegte - GUILHELMUS FABRICIUS HILDANUS gewesen. Sein Name war lange Zeit in seiner Heimat in Vergessenheit geraten, aber nicht in der gelehrten Welt. Noch im 18. Jahrhundert schätzten ihn die Ärzte, und die umfangreiche, in einem dicken Folianten vereinte Sammlung seiner Schriften wurde damals noch eifrig benutzt FABRY war zu seiner Zeit der größte deutsche Wundarzt und hatte in vielen Dingen Bahnbrechendes geleistet.

Das ist um so verwunderlicher, als er aus den engen dörflichen Verhältnissen des damaligen Hilden stammte, aus einem rein ländlichen Ort, in dem irgendwelche Voraussetzungen für seine spätere berufliche Laufbahn überhaupt nicht gegeben waren. Hilden hatte im 16. Jahrhundert schätzungsweise nur etwa 500-600 Einwohner, die zum großen Teil weit verstreut in etwa 160 Häusern und Höfen wohnten. Sie waren fast sämtlich Ackerbauern und kümmerten sich um Angelegenheiten der Wissenschaft oder des geistigen Lebens herzlich wenig, es müsste denn das Kirchlich-Religiöse gewesen sein, das, im Zeitalter der Reformation überall die Geister gewaltig aufwühlte. In diesem Dorf, das bisher nur durch die Geschichte eines seit etwa 1169 bezeugten kur-kölnischen Lehnshofes und des Rittersitzes Haus Horst sowie durch langjährige Rechtsstreitigkeiten zwischen Kurköln und dem Herzogtum Berg hervorgetreten war, wurde WILHELM FABRY am 25. Juni 1560 als Sohn des Gerichtsschreibers PETER DREES geboren, und zwar "in der Schmitten", einem Hof, dessen Name wohl daher rührte, dass sich in ihm früher die Dorfschmiede befunden hatte.


Seine Mutter, MARGARETHE AUF DEM SANDE, stammte von einem gleichnamigen Hof, dessen Erinnerung noch heute in dem Hildener Straßennamen "Auf dem Sand" fortlebt. Aus dem Namen der Eltern können wir den damals in Hilden noch geübten altertümlichen Brauch bäuerlicher Namensgebung erkennen:
Die Mutter nannte sich nach ihrem elterlichen Hof, der Vater fügte seinem Taufnamen den seines Vaters zu; denn PETER DREES heißt nichts anderes als "Peter, Sohn des Andreas". Dazu kam auch hier der Hofname "in der Schmitten". Einen Familiennamen im heutigen Sinne führte also PETER DREES noch nicht. Aber sein Sohn WILHELM wich von dem alten Brauch ab. Nach Art der Gelehrten übersetzte er die Namensbeifügung "in der Schmitten" ins Lateinische. Aus dem "Schmied" wurde ein "FABRICIUS" oder "FABRY" und damit ein echter, auch auf Nachkommen vererbbarer Familienname.

PETER DREES war gewiss bäuerlicher Herkunft, aber in seinem Heimatdorf ein angesehener Mann. Als Gerichtsschreiber hatte er unter dem Dorfschultheiß und den gewählten Schöffen gewisse Amtsbefugnisse und musste des Lesens und Schreibens kundig sein. Er dürfte aber auch darüber hinaus geistige Interessen gehabt haben, ja es ist anzunehmen, dass er mit außerhalb von Hilden wohnenden gelehrten Männern persönlich bekannt war. Er hatte das Bestreben, seinem Sohn WILHELM eine gute Schulbildung zu gewähren. Und so sandte er ihn auf eine höhere Schule, vermutlich auf ein Kölner Gymnasium, wo er sich mit den Anfangsgründen der lateinischen Sprache, der internationalen Gelehrtensprache jener Zeit, vertraut machen sollte. Der Vater hegte dabei wohl den stillen Wunsch, seinen Sohn einmal als Gelehrten, also als studierten Mann zu sehen. Leider starb PETER DREES schon 1569, und die Mutter heiratete schon bald darauf in dritter Ehe den PETER CRANTZ. Nur wenige Jahre konnte WILHELM das Gymnasium besuchen.

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