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Planb Herten

Antoniusstrasse 20, Herten, Germany
Restaurant/cafe

Description

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Kaffee- ,Bier- und Cocktailstube Karsten Cornelissen glaubt zu wissen, wie sich ein
(mitleidvolles) Lächeln ins Gesicht eines Bankberaters
zaubern lässt: „Du musst als Inhaber einer haftungsbeschränkten
Unternehmergesellschaft mit einem
Stammkapital von 250 Euro einen Kredit von 25.000
Euro für die Eröffnung eines Cafès beantragen.“ Um
sofort zu ergänzen: „Das ist natürlich illusorisch und
das geht schon gar nicht für die Gastronomie.“ Und so
haben der 40jährige Hertener und seine Partnerin Linda
Ritter (33) von vorn herein auf einen Kredit-Antrag
verzichtet. Stattdessen haben sie den Sparstrumpf
geplündert, als sie ihren „Plan B“ entwickelten. So
heißt die „Kaffee-, Bier- und Cocktailstube“ an der
Antoniusstraße 20 in der Hertener Innenstadt, die
Anfang September öffnete und sich in kürzester Zeit
als In-Kneipe mit gutem Zuspruch etabliert hat.
„Plan B“ steht irgendwie für den Werdegang von
Karsten Cornelissen. Nach dem Realschulabschluss
beginnt er auf dem Bergwerk „General Blumenthal“
eine Lehre als Energie-Elektroniker. Es folgt die
Fachhochschulreife und er studiert Mechatronik.
1995 macht er sich mit einem Cocktailcatering für
Messen und Veranstaltungen selbständig. Sein
„Handwerk“ lernte er bei der Cocktail-Akademie
Dortmund, der er später auch als Dozent verbunden
ist. An seinen Getränkekreationen nippen Boxgiganten

wie Felix Sturm und Henry Maske. Er betreut
deren VIP-Bereiche. Auch für die Backstagegäste von
„Wetten dass“ war er aktiv. In Oberhausen folgen
Stationen als Barchef von „Planet Hollywood“ und
„Santa Fee“. Dort lernt er Linda kennen. Sie sind
seit zehn Jahren ein Paar, privat wie geschäftlich.
Ein Jahr lang, bis Mai 2010, betreibt das Gastropaar
gemeinsam mit einem anderen Paar ein Bistro.
Selbstkritisch stellt Cornelissen fest: „Wir haben die
hohe Kostenstruktur total unterschätzt. Der Betrieb
konnte zwei Paare nicht ausreichend ernähren.“ Das
wird sich, so sein Credo, nicht wiederholen. Der
Gastronom berichtet: „Herzblut und Spaß an der
Gastronomie reichen nicht aus. In der Mathematik
ist die Meinungsfreiheit begrenzt. Zahlen können auf
dem Kontoauszug so humorlos sein.“ Ohne ein
genaues Konzept und eine realistische Break-even-
Analyse geht es nicht. So wurden beispielsweise alle
geplanten Speisen abgewogen, genau kalkuliert und
durchgekocht. Linda Ritter kann den „Renner“ im
Haus, Currywurst, übrigens mit einem Schuss Orangensaft
zubereitet, nicht mehr sehen, geschweige
denn essen. Dreimonatiges Dauerprobieren fordert
seinen Tribut.
Was außer harter Arbeit ist als Erfolgsfaktor zu nennen?
Linda Ritter, die Geschäftsführerin der Unternehmergesellschaft,
erläutert: „Man muss ein „Identifikator“
sein. Der Gast muss wissen, wofür wir stehen

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