Alice-Salomon-Schule
Description
Die Alice-Salomon-Schule ist eine berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales in Hannover-Kleefeld. Die Schule ist die älteste berufsbildende Schule für Frauenbildung in staatlicher Trägerschaft. Mit 3.100 Schülern in 131 Schulklassen ist sie die größte berufsbildende Schule ihrer Art in Deutschland. 1999 wurde die Schule nach Alice Salomon benannt.GeschichteGründung und Zeit im KaiserreichDie heutige Alice-Salomon-Schule wurde im Januar 1878 vom damaligen Frauenbildungsverein als Gewerbe- und Haushaltungsschule in Hannover gegründet. Es wurden Kurse für Maschinennähen, Schneidern, kunstgewerbliches Zeichnen und Handarbeit eingerichtet. Die Schule begann mit acht Schülerinnen. Bereits zu Ostern des Gründungsjahres wurde ein Seminar für Handarbeitslehrerinnen eingerichtet (damals "technische Lehrerinnen" genannt). 1902 kam ein Seminar für Hauswirtschaftslehrerinnen dazu. Seit diesem Jahr führte nicht mehr der Frauenbildungsverein, sondern eine angestellte Schulleiterin die Schule. 1911 schaffte ein Erlass des Ministeriums für Handel und Gewerbe die Voraussetzung für die Einrichtung von Seminaren zur Ausbildung von Gewerbelehrerinnen. Zunächst gab es Seminare für Kochen und Hauswirtschaft, später auch für Schneidern und Wäscheanfertigung.Staatliche Schule in der Weimarer RepublikIm Jahre 1921 ging die Schule in die Trägerschaft der Stadt Hannover über und hieß seither Städtische Gewerbe- und Haushaltungsschule. 1923 erfolgte die Einrichtung von Seminaren für "Gewerbelehrerinnen für Berufs- und Fachschulen in der Fachrichtung Handarbeit und Hauswirtschaft". 1926 wurde eine Kinderpflegerinnenschule mit ihrem Kindergarten angegliedert. Mit dem Wechsel zur staatlichen Schule ging auch eine Ausweitung des Ausbildungskonzepts einher, das nicht nur die Vermittlung praktischer Fertigkeiten, sondern auch allgemeine Bildungsziele beinhaltet. Es gehörten neben den berufsbezogenen gewerblichen und hauswirtschaftlichen Fächern auch Deutsch, Geschichte, Mathematik und Physik zum Fächerkanon. 1930 wurden durch Ministerialerlass die Seminare für Lehrerinnen für Hauswirtschaft und Handarbeit und ein Jahr später auch die Seminare für Gewerbelehrerinnen geschlossen. Sie durften nur noch an Hochschulen ausgebildet werden. Die eingerichtete höhere Fachschule für Frauenberufe qualifizierte aber für das Studium des Gewerbelehramtes.