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Burg-Lichtspiele

Darmstädter Landstraße 62, Ginsheim-Gustavsburg, Germany
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Description

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Die Burg-Lichtspiele ist ein Lichtspielhaus in der südhessischen Stadt Ginsheim-Gustavsburg. Das Gebäude in der Darmstädter Landstraße 62 wurde 1899 als Kapelle der evangelischen Kirchengemeinde Gustavsburg errichtet. Nach Zwischennutzungen als Kaserne, Turnhalle und Schulraum wurde dort Ende der 1940er Jahre durch den späteren Filmproduzenten Kurt Palm ein Kino eingerichtet.GeschichteIn der beständig wachsenden Industriegemeinde gründete sich im Jahr 1896 eine evangelische Kirchengemeinde. Als Betsaal diente ein Raum im ersten Stock des Schulgebäudes in der Dr.-Herrmann-Straße. Dort fand an jedem dritten Sonntag nachmittags ein Gottesdienst statt. Die unbefriedigende räumliche Situation führte jedoch schnell zur Gründung eines Evangelischen Vereins, der als Bauträger für die Errichtung einer Kirche fungieren sollte.Die Verhandlungen zum Ankauf eines Grundstücks gestalteten sich schwierig. Der Verein fand anfänglich nur ein abgelegenes Stück Land in der Nähe des Maindammes. Erst am 8. August 1899 konnte ein Bauplatz im Ortszentrum an der Darmstädter Landstraße erworben werden und drei Wochen später, am 28. August 1899, erteilte das zuständige Kreisamt Groß-Gerau die Baugenehmigung. Binnen drei Monaten wurde für die Summe von 7.200 Goldmark eine Notkapelle errichtet. Ausgeführt wurde sie als schlichter giebelständiger Fachwerkbau. Dem Satteldach war an seiner Stirnseite ein kleiner Dachreiter aufgesetzt, in dem zwei Glocken hingen. Anlässlich der Feier des 2. Advents am 10. Dezember 1899 wurde die Kapelle durch den Superintendenten Waas im Beisein des Oberkonsistorialrates Walz geweiht.17 Jahre lang diente die Kapelle der evangelischen Kirchengemeinde für ihre Gottesdienste, dann zog sie in den in unmittelbarer Nähe entstandenen Neubau um. Während der Besetzung des Ortes infolge des Ersten Weltkriegs diente das Gebäude ab 1918 der französischen Armee als Kaserne, nach deren Abzug wurde es von 1921 bis zum Zweiten Weltkrieg als Turnhalle genutzt. Unmittelbar nach Kriegsende musste für nahezu ein Jahr in dem Haus die örtliche Schule untergebracht werden, da das eigentliche Schulgebäude von amerikanischen Soldaten als Unterkunft beschlagnahmt worden war. 1946 fanden dort die ersten Wahlen für die Gemeindevertretung nach dem Krieg statt. Während dieser Zeit wurde der Dachreiter entfernt und die straßenseitige Fassade umgestaltet.

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