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Beratungs-&Aktionszentrum BAZ Friedland

Heimkehrerstraße 10a, Friedland, Germany
Political organization

Description

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Das BAZ ist ein politisches, unabhängiges Projekt mit antirassistischer Ausrichtung.
Wir bieten Beratung uvm für Geflüchtete Menschen im Lager Friedland Beratungs- und Aktionszentrum (BAZ)
für geflüchtete Menschen in Friedland

Geschichte des Grenzdurchgangslagers
Das Grenzdurchgangslager Friedland wurde 1945 auf britische Anordnung zur Durchschleusung und Betreuung von Flüchtlingen eingerichtet. Dazu kamen zurückkehrende Kriegsgefangene und ab 1950 Spätaussiedler_innen. In der Folgezeit kamen u.a. Flüchtlinge aus Ungarn (während des Aufstandes 1956), „boat people“ aus Vietnam,  Asylbewerber_innen aus Chile (1973), Tamil_innen aus Sri Lanka (1984), Albaner_innen (1990), Flüchtlinge aus der DDR, Flüchtlinge aus dem Irak (2009) und Flüchtlinge aus Syrien (2012). Seit dem 01.01.2011 ist Friedland ein Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen und Erstaufnahmestelle des Landes Niedersachsen für Asylbewerber_innen. Außerdem ist es eine zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für offiziell von der BRD übernommene Flüchtlinge. Zu letzteren gehören Flüchtlinge aus dem EU-Resettlement-Programm. Diese werden vom UN-Flüchtlingshilfswerk in Lagern in Krisenregionen betreut und von den Mitgliedsstaaten der EU aus humanitären Gründen aufgenommen und als besonders schutzbedürftig angesehen.

Zur aktuelle Beratungssituation
Im Erstaufnahmelager Friedland leben derzeit ca. 500 Geflüchtete. Die ansässigen Wohlfahrtsverbände beklagen, dass ihre Kapazitäten nicht ausreichen, um alle Asylbewerber_innen zum Asylverfahren beraten und informieren zu können. Die notwendige und ausführliche Beratung fällt für eine Vielzahl der Asylbewerber_innen somit weg. Dabei ist die Anhörung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die im Erstaufnahmelager stattfindet, das Kernstück im Asylverfahren. Denn nur wer in der Anhörung seine individuellen Erlebnisse und Fluchtgründe detailliert und „glaubhaft“ vorbringen kann, hat die Chance, dass das Asylgesuch nicht sofort als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt wird. Verordnungen wie Dublin II, die bestimmt, dass Geflüchtete ihren Asylantrag in dem Land stellen müssen, in dem sie erstmals den Schengen-Raum betreten haben, stellen zudem weitere Hürden dar. Das Schengen-Abkommen wurde von verschiedenen Staaten der EU- und Nicht-EU-Staaten unterzeichnet und soll den Wegfall von Grenzkontrollen sowie die Überwachung und Kontrolle der Außengrenzen regeln. Umso wichtiger ist eine unmittelbare und ausführliche Beratung und Aufklärung über Rechte und Möglichkeiten im Asylverfahren.



Gesellschaftliche Abschottung
Asylbewerber_innen werden in der BRD mit einer Vielzahl an rassistischen Sondergesetzen, Verordnungen und Praktiken konfrontiert, die z.B. Aufenhaltsort, Bewegungsfreiheit, Ernährung, Zugang zu Arbeit und Bildung kontrollieren. Dies ist von der Bundesregierung politisch beabsichtigt und soll vor einer möglichen Niederlassung in der BRD abschrecken und klar signalisieren: Asylbewerber_innen sind nicht erwünscht. Dabei setzt die Asylpolitik der BRD in verschiedensten Formen auf Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung. Eine Form ist die zwangsläufige
Unterbringung in Lagern, die mit weitreichenden Einschnitten in die Selbstbestimmung Geflüchteter einhergeht. Die ohnehin diskriminierende Unterbringung in Sammelunterkünften wird durch große Distanz zu Städten mit meist schlechter und teuerer Verkehrsanbindung verstärkt. Mit der räumlichen Isolation gehen Abschottung vom gesellschaftlichen Leben, sozialen Netzwerken, Ressourcen und Informationen einher.

Im Gegensatz zu manch anderen Sammelunterkünften ist das Erstaufnahmelager in Friedland nicht durch Zäune und Stacheldraht unmittelbar sichtbar vom restlichen Ort abgegrenzt. Doch Abschottung, Isolation und erschwerter Zugang zu Versorgungseinrichtungen und sozialen und politischen Netzwerken findet

auch in diesem Lager statt. Rudimentäre medizinische Versorgung, fehlende Treffpunkte außerhalb der Lagerstruktur, Residenzpflicht, kein Internetzugang oder kostspielige Fahrkarten zur nächsten Stadt Göttingen sind nur einige Beispiele für die Asylpolitik der BRD und die Situation im Erstaufnahmelager Friedland.

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