Hände weg vom Stadtgarten Castrop e. V.
Description
Der Verein pflegt das 1995 unter Denkmalschutz gestellte Parkbad Süd und bietet dort Kulturveranstaltungen an. Die Geschichte des Vereins
und des Parkbads Süd
Am 12. September 1926 wurde das Parkbad Süd in Castrop als Städtische Freibadeanstalt feierlich eingeweiht. Im Jahr 1931 wurde der des Parkbad Süd umgebende Stadtgarten angelegt. Nach 65 Jahren wurde es in der Saison 1992 aus Kostengründen nicht mehr geöffnet. Eine Bürgerinitiative „Rettet das Parkbad Süd“ mit 5.551 Unterschriften von Bürgern konnte diese Entscheidung von Rat und Verwaltung nicht mehr rückgängig machen.
Zum Jahreswechsel 1994/1995 berichteten die Medien von Plänen, das Gelände der Badeanstalt im Stadtgarten als Baugelände auszuweisen und zu verkaufen. Dies brachte die Bürger auf den Plan, denn einen Teilverkauf als Anfang vom Ende ihres Stadtgartens, das wollten sie auf gar keinen Fall akzeptieren. Es hagelte Bürgerproteste und am 16. Februar 1995 wurde der Verein „Hände weg vom Stadtgarten Castrop e.V.“ beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen. Erste Aktivität des Vereins war ein Antrag bei der Landesdenkmalpflege in Münster und der Landesregierung in Düsseldorf, den Stadtgarten unter Denkmalschutz zu stellen.
Erst Ende 1995 kam aus Düsseldorf der Bescheid: Stadtgarten und Schwimmbad sind ein Denkmal! Aus der Begründung: „Schwimmbad und Stadtgarten wurden in den wirtschaftsschwachen Krisenjahren zwischen den beiden Weltkriegen erstellt. Als Notstandsarbeiten nach den Vorschriften der produktiven Erwerbslosen-Fürsorge bei freiwilliger Meldung, ist die Errichtung der Freizeitanlage eine Eigenleistung der Castrop-Rauxeler Bürger für ihre persönlichen Bedürfnisse und ein typisches Dokument für die späten Jahre der Weimarer Republik, als allenthalben gemeinnützige Arbeiten zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit durchgeführt wurden.“
So liegt der heutige Wert des Stadtgartens und des Parkbads Süd nicht nur in dem puren Erholungswert oder in seiner Funktion als grüne Lunge, sondern hat auch eine stadtgeschichtliche Bedeutung als Zeichen gelebter und realisierter Solidarität. Nach der Anerkennung als Denkmal entwickelte unser Verein ein Nutzungskonzept „Kultur- und Freizeitzentrum Parkbad Süd“ und wurde von der IBA (Internationale Bauausstellung Emscherpark) 1997 in ihr Projekt „Initiative ergreifen“ aufgenommen. Für 1,5 Millionen DM, davon 1,35 Millionen IBA-Gelder und 150.000,- DM Eigenleistung vom Verein wurde das Objekt Parkbad Süd in Castrop restauriert und umgebaut. Nach vielen tausend Stunden Eigenleistung in der Baustelle, unterstützt von Sponsoren und Firmen, wurde das Parkbad Süd Castrop als „freundlicher Veranstaltungsort“ im Frühsommer 2001 eröffnet.