Unterrichtsausfall ist für Bremens Bildungssenatorin Claudia Bodegan "keine Option". Deshalb werden immer mehr Quereinsteiger und Studenten als Lehrkräfte eingesetzt.Kräfte mit einem Bachelor- Abschluss können dabei bis zu elf Stunden arbeiten - sogar als Klassenlehrer.So genannte Quer- oder Seiteneinsteiger geben gleich zwölf oder gar 18 Wochenstunden.Dafür brauchen sie keinerlei pädagogische Ausbildung, nur einen Universitätsabschluss in einem Mangelfach, zum Beispiel der Naturwissenschaften.Berufsbegleitend soll eine pädagogische Ausbildung stattfinden - leider ist das " Wie " immer noch nicht ganz geklärt.So wird man in Bremen zurzeit Lehrer durch Selbstqualifikation. Niemand würde sich einem Arzt anvertrauen, der keine ausreichende Ausbildung hat.In der Schule, wo es immerhin um die vielbeschworene " Zukunft " der Gesellschaft geht, ist das kein Problem.

Seit acht Jahren ist das kleinste Bundesland bei den vom Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen durchgeführten Ländervergleichen von Schülerleistungen an letzter Stelle. Jetzt zeigte sich: Die Neuntklässler in Bremen und Bremerhaven stehen,was ihr Schulwissen in Deutsch und Englisch betrifft,am untersten Ende aller Bundesländer. Über 40 Prozent der.Schüler dieser Altersgruppe können Texte nur lückenhaft verstehen - und das ein Jahr vor dem Schulabschluss!

2000 niedersächsische Kinder und Jugendliche gehen auf bremische Schulen, aber nur knapp 200 Schüler aus dem Bundesland Bremen besuchen Schulen in Niedersachsen. Bremen erhielt bisher 3,9 Millionen Euro pro Jahr von Niedersachsen, das sind rund 2400 Euro pro Schüler.Die tatsächlichen Kosten liegen aber bei über 6000 Euro.Bremen müsste also neu verhandeln.Anders in Bremerhaven! Hier wollen immer mehr Eltern ihre Kinder aufs "Kreis-Gy" oder andere niedersächsische Schulen des Umlandes schicken.Kein Wunder: volle Klassen im einzigen Gymnasium der Stadt und fehlende Förderung der Leistungsstarken an der "Oberschule" genannten inklusiven Einheitsschule. Da lohnt es sich schon, seinen Sprössling bei der Oma im Landkreis anzumelden! Einzige Konsequenz: Bremerhavens Schulen müssen besser werden durch bessere Förderkonzepte auch für leistungsstarke Schüler.

Die haarsträubenden Vorgänge in Köln und Hamburg während der Neujahrsnacht geben vielen Bremern zu denken.Auch in Bremen gibt es seit Jahren eine Szene von jugendlichen Taschendieben, die sich großenteils aus Migranten zusammensetzt. Brutale Angriffe von Mitgliedern dieser Gruppe auf Polizisten waren in dieser Woche in Bremen zu verzeichnen. Fehlender Respekt vor der staatlichen Ordnung und den sie repräsentierenden Personen ist ein Hintergrund.Das ist aber auch schon seit längerem ein wachsendes Problem an den Schulen. Kriminelle müssen bestraft werden - ohne Unterschied. Der Schutz des Bürgers aber ist genauso eine staatliche Aufgabe wie die Sicherstellung eines geordneten Unterrichts in einer guten Schule.Sparen auf Kosten dieser Kernaufgaben geht gar nicht. Rd.

Bremen ist 2016 so etwas wie die Bildungshauptstadt Deutschlands, denn Bildungssenatorin Claudia Bodegan übernimmt die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK).Ansonsten besteht auch 2016 weiterhin das alte Bremer Problem: mehr als20 Milliarden Euro Schulden. Wie soll Bremen die Kosten für die Flüchtlinge schultern? Ende 2015 gibt es in Bremen1927 Flüchtlinge im schulpflichtigen Alter.Für sie wurden 135 "Willkommensklassen" eingerichtet. Zusätzliche Lehrkräfte sind dringend geboten, doch wo sollen die herkommen? Rettungsanker "Seiteneinsteiger"? "Wir brauchen eine klare Reduzierung der Zuwanderung,sonst sind wir demnächst überfordert." Das sagt der Bürgermeister der Schwesterstadt Bremerhaven,Melf Grantz. Warum erst demnächst?

Im Jahr 2016 schaffen wir's!