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Landesschau BW 19.7.2016

Dieser Bericht wurde am 19.Juli in der Landesschau Baden-Württemberg gesendet.

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T R A U R I G ? nein, keineswegs. Jetzt freuen wir uns auf einen neuen Lebensabschnitt. Okay, etwas Wehmut ist unvermeidbar, doch Freude und Dankbarkeit für viele gute Jahre dominieren. Die abgegebildeten Phyllostaychs aureosulcata spectabilis haben wir vor Jahrzehnten aus China eingeführt, sie haben gewiss keinen erstklassigen Standort und sie leben. Gestern Abend meldete sich mein Freund Prof. Walter Liese "zurück", er ist über 9o Jahre und ist nach langer Krankheit und etlichen Operationen wieder zuhause, daheim in HH- Reinbek, in seiner gewohnten Umgebung, seine Stimme klingt frisch, voller Lebensfreude, wer hätte das gedacht? Das ist die Bambusphilosophie, sich vorübergehend beugen aber nicht brechen. Heute gilt: "In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...." (Hermann Hesse).

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RÜCKBLICKEND SIND WIR EIN BISSEL STOLZ, wer wird es uns verdenken? . 85 000 Besucher in einem (1!)Monat auf unserer Homepage, dank unseres "Forum", das ist beachtlich, war aber dennoch kein Selbstläufer. Wieviele Abendstunden saß ich damals vor der Fudddelkiste? Dies zu Zeiten in denen andere Männer den Abwasch machen müssen. Gleichwohl je ne regrette rien, schön war`s.

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MAN GLAUBT ES KAUM..... was ein paar Kilometer ausmachen können. Bei uns in Baden-Baden schafft Phyl. pubescens (Moso!) die Dicke eines Schaufelstiehls, erstes Bild. 705 Kilometer oder 7 Autostunden weiter südlich, an der ligurischen Küste, schafft die gleiche Art 23 Meter in der Höhe bei einem Halmumfang von 48 cm.(!) da staunt der kleine Betrachter (Bild rechts) und sogar chinesische Bambuswissenschaftler, die wir nach dort führten, waren perplex. Unsere schlechteste Reklame für diesen Bestand ging so: Bei den örtlichen Carabinieri (ihre schicken Uniformen und ihr früher Renteneintritt kompensieren ein wenig ihr niedriges Gehalt) erstatteten wir Anzeige "gegen Unbekannt"weil man uns mehrmals frische Sprosse gestohlen hatte. Diese (schlechte) Nachricht war dem ital. Fernsehen (RAI) sogar eine Reportage wert. Mit der für uns ungeahnten Folge, daß dadurch noch mehr schlitzäugige und nachtaktive chinese Restaurantbesitzer aus der näheren und weiteren Umgebung angezogen wurden. Diebe, die die leckeren frischen Sprosse in der Zeit von Mitternacht bis Sonnenaufgang ausgruben und damit unseren Hainen beträchtlichen Schaden zufügten. Wenn man den Mittelweg (3. Bild) entlanggeht, fühlt man sich wie unter dem Mittelschiff eines Domes. Einen schöneren Platz für eine innere Einkehr gibt es nicht.

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SIND SIE NICHT SÜSS die zarten behaarten Hälmchen von Fargesia robusta "Campbell" . Weshalb diese Häärchen? In der Natur ist selten etwas umsonst. In diesem Fall ist die Erklärung plausibel : die zarten Hälmchen wären eine Leckerei für Nacktschnecken.Drum hat dieser Bambus im Lauf seiner laaaangen Entwicklung mit den Borsten eine wirksame Abwehrwaffe entwickelt. Wie es zu der Sortenbezeichnung "Campbell" kommt, bekamen die Leser unseres früheren "Forums".... das ist lange her. Längst vergessen, oder? Jedenfalls hielt sich Dr. Julian Campbell vor Jahrzehnten In Sichuan auf, in der Zeit als die sache mit den Riesen- Pandas in unseren Medien noch sehr präsent war, hat er mit chinesischen Wissenschaftlern unter spartanischen Bedingungen im Wolong Camp geforscht. Jedenfalls... als seine Zeit um war, machten sich seine chin. Freunde auf und holten vom höchsten Berggipfel einen besonders winterharten Bambus. Julian freute sich über das Abschiedgeschenk. und nahm das Ding in seinen Koffer. (Heute unmöglich!). Übrigens besteht eine gewisse Ähnlichkeit zwichen den beiden. Der Wissenschaftler der University of Kentucky hat einen Rauschebart , der Bambus hat Haare an den Beinen, äh, an seinen Halmen.

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REKLAMATIONEN BEARBEITET der Scheff. Ein Gärtner schreibt: sehr geehrter Herr E. ich habe im Dezember bei Ihnen Bambusse gekauft und.... Was ist gut? der Gärtner hat ein ordentlich großes Beet angelegt, die verbaute Rhizomsperre hat Überstand und er hat sogar einen Draht gespannt damit sich die Halme bei nassem Schnee nicht bis zum Boden neigen. Was ist schlecht? Bambusse im Dezember pflanzen. Der Gärtner sagte zwar ferner , daß er die Pflanzen vorher getaucht ... und der Kunde sie ebenfalls noch zwei Mal über den Winter gewässert hat (vielleicht mit meinem geliebten Gardena Parfumzerstäuber) Tatsache ist, daß die Pflanzen in ihrem Wurzelballen vertrocknet sind. Dieser Winter war zwar kein richtiger Winter aber wir hatten Tage mit austrocknendem, zehrendem Wind. Bambusse, wenn ausgepflanzt, können kaum erfrieren aber sie können Trockenschäden erleiden, besonders bei später Pflanzung und sie dadurch an ihrem Standort noch nicht eingewurzelt sind. Deshalb ist nicht allein das Eintauchen wichtig, darüber hinaus müssen die dicht verwachsenen Rhizomballen aussen rum kräftig "aufgerissen" werden. Die Rhizome müssen kapieren, daß sie endlich aus ihrem Topf befreit sind. Zum Bild: die Pflanzen in der Mitte haben frische Rhizome. Die weiter aussen, auch mehr dem Wind ausgesetzt, sind jetzt noch ballentrocken! Wetten? Die abgebildeten Bambusse sind noch nicht verloren ( Resilienz gibt es auch bei Pflanzen) zugegeben, doof ausschauen tun sie schon. Ein Bambus kann seine Blätter verlieren, eine Art von Selbstschutz- und er kann neue Blättchen bilden.

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FRISCHE BAMBUSSE BRAUCHT das Land. Gerade haben wir einen LKW unseres Zweigbetriebes in Ligurien entladen. Viele schöne Phyllostachys (immer mit Rhizomsperre) 1. Bild. Aber auch selbstgezogene Fargesien, allen voran die bewährte Fargesia robusta "Campbell". Bilder 2 und 3. von nah und fern. Besuchen Sie unsere GARTENLUST . Große Auswahl. Abends bis 18 Uhr und am Samstag bis 1600 Uhr,. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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ZWEI ZIEMLICH BESTE FREUNDE eigentlich sind es drei, der Bambus, die Kirsche und die Kiefer. In der japanischen Literatur begegnen wir ihnen allenthalben. Zwei davon, nämlich der Bambus und Prunus yedoensis(Zierkirsche) begrüßen Sie in der Einfahrt zur Kurstadt an der Oos. Das mit den Bambussen zur Begrüßung unserer Besucher war übrigens nicht die Idee des örtlich ansässigen Bambusgärtners, sondern es war die Idee des Chefs aller städtischen Grünanlagen. Früher nannte man ihn Gartendirektor, heute ist es einfach der "Technischer Leiter des Gartenamtes". Sein Vorvor-gänger im Amt, Herr "Gartendirektor Rieger", lebt aber noch als Rhododendronsorte weiter. Es ist eine gelbblühende Rhod. wiliamsianum Hybride, die seinen Namen trägt. Der Züchter Dietrich Hobbie (Linswege bei Westerstede) hat seinen Freund Walter Rieger auf diese weise unsterblich gemacht. Und eine rotblühende Rhod. repens Hybride trägt den Sortennamen: BADEN-BADEN. Und wo bleiben die Bildchen? Heilige Ordnung, segensreiche Himmelstochter...soll ich die Fotos nachliefern?

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Praktisches WISSEN ist ausschlaggebend. Ausschlagen tun auch die Bambusse und darüber gut Bescheid zu wissen ist von Vorteil. Firma Schalk Galabau aus Hirschau pflanzt und pflegt Bambusse für einen noch ziemlich prominenten Kunden. An dessen Firmensitz und im Privatgarten. Deshalb hat der Scheeeeeff drei seiner Mitarbeiter nach Baden-Baden geschickt um diese speziell auf dem Gebiet der Bambusse fitt und sattelfest zu machen. Der alte Bambusgärtner macht sowas gern und ja auch nicht zum ersten Mal. Praktisches Wissen an junge Gärtner weiterzugeben ist eine gute Sache und steht einem berufserfahrenen Gärtner gut an. Die in Baden-Baden und Umgebung bekannte Firma "Grün System Bau", häufig mit Planung, Bau und Pflege anspruchsvoller Privatgärten betraut, hat ihre Auszubildenden geschickt, junge motivierte Männer, die Spaß an ihrem Beruf haben. Der alte Bambusgärtner freut sich wenn er es mit Nachwuchs zu tun hat, mit Jungen Frauen und mit jungen Männern, die brennen für das was sie tun. "Das Feuer das in Dir selbst nicht brennt, wirst Du in anderen nicht entzünden". Und nebenbei: die Kundschaft beobachtet und merkt das.