"Verwöhnt in dieser Woche mit..." unserem Kagitzer-Tee :) Alle Nichtburgenländer fragen jetzt sicher: Was ist das? "kagitzn" heißt im Hianzischen (burgenländischer Dialekt) husten, oder räuspern. Diesen Namen hat uns mein Schwager "eingebrockt", der ein Forscher und Bewahrer des Hianzischen ist. Wer da mal reinhören möchte: http://www.mundart-burgenland.at/woerterbuch.php?lang=hianzisch&char=K Aber zurück zum Kagitzer-Tee: Das ursprüngliche Rezept unserer Kinderärztin habe ich etwas verfeinert. Ihr könnt es gerne auch einmal ausprobieren: 1 Teil Eibischblätter - reizlindernde Schleimstoffe 1 Teil Melissenblätter - beruhigend, pilzhemmmend 1 Teil Thymian - lösend, Auswurf fördernd 1 Teil Holunderblüten - Fieber senkend 1/2 Teil Salbeiblätter - desinfizierend 1/2 Teil Malvenblüten - Schleimstoffe, Schmuckdroge Zusammen ergibt das einen wirklich wohlschmeckenden, wirksamen Tee für die Erkältungszeit :) Habt eine gute Teezeit :)

"Tipp der Woche..." diesmal ein interessantes Buch: Die Kraft der Wurzlen von Simone Schalk! Habe dieses Buch selber als Tipp im Netz gefunden und es nicht bereut, dass ich es gleich bestellt habe:) ... gute Beschreibungen zur Pflanze und vor allem gute Tipps, wie man die Wurzeln verwenden kann... Eine Bitte am Rande <3 <3 <3 : stärkt eure kleinen Buchhändler in der Nähe. Es ist ja preislich egal, wo ihr das Buch bezieht. Aber ich unterstütze mit meinem Einkauf lieber eine Händlerin vom Ort statt einen riesen Konzern, der seine Mitarbeiter ausbeutet um seinen eigenen Gewinn möglichst hoch zu halten :( Das macht das Lesegefühl gleich viel schöner ;)

Das "Kraut zum Nachlesen" ist diesmal das Schöllkraut Sein volkstümlicher Name Warzenkraut erklärt auch gleich wofür es in der Volksheilkunde verwendet wird. Leider kann man jetzt die Blüten nicht mehr fotografieren - kleine hübsche gelbe. Aber ganz typisch und unverwechselbar ist der dottergelbe Pflanzensaft, wenn man ein Blatt abpflückt. Genau der wird auf die Warze aufgetragen - immer frisch,sooft man am Schöllkraut vorbei geht. Innerlich kann Schöllkraut als Tee oder Tinktur bei Gallenbeschwerden und -Koliken helfen. Verwendet werden dazu sowohl das blühende Kraut, als auch die Wurzel im Herbst. Innerlich bitte nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, hier gibt es auch Nebenwirkungen (nicht verwenden in der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kindern)

Da dürfen wir natürlich auch nicht fehlen :)

"Verwöhnt in dieser Woche mit..." Räucherwerk : Auszeit Kräuter einmal anders, als im Essen im Getränk oder auf der Haut! Kräuter und Harze zu verräuchern kommt immer mehr zurück in unsere moderne Zeit. Wir sehnen uns nach sinnlichen Erfahrungen abseits von Arbeit, Geschäften und hektischen Freizeitangeboten. Wenn wir räuchern, sollten wir uns ein bisschen Zeit nehmen, den Raum dafür hübsch herrichten, eine Kerze anzünden, die Kräuter und Harze vorbereiten. Das alles ist schon ein kleines Ritual, in dem wir nicht im alltäglichen Hamsterrad funktionieren, sondern und ganz bewußt auf die Aromen einstellen und innehalten. Wenn ihr selber eine Räuchermischung zusammenstellt, könnt ihr nach dem Grundrezept: 1 Teil Harz 3 Teile Kräuter und ein bischen Entdeckerfreude eure Lieblingsdüfte kombinieren. Ich habe für meine "Auszeit" neben Moxabeifuß, Rosen und Salbei auch mit Tulsi und Weihrauch experimentiert - ich mag das Ergebnis und gebe es auch gerne weiter ;)

Tipp der Woche: Kosmetik aus Quitte Diesmal hab ich für euch verschiedene Cremen-Rezepte ausprobiert. Ausgangsbasis war mein Quittenölauszug: Eine große Quitte geraspelt, mit Sonnenblumenöl bedeckt und über drei Tage ausgezogen. Ich habe den Topf immer wieder kurz erwärmt und dann von der Platte genommen. Nach drei Tagen durchsieben und dann durch ein feines Tuch filtern - fertig ist ein herrlich duftendes, zitronengelbes Quittenöl :) 1.)Zuerst habe ich mein bewährtes Balsamrezept (100ml Öl, 15g Bienenwachs) um 10ml Rosentinktur erweitert. Ergebnis: gut feste Fettsalbe für Hände und Füße (bin noch nicht sicher, ob ich den Geruch der Tinktur da wirklich drin haben möchte ;) ). 2.) Bin ich über meinen Schatten gesprungen und hab doch einmal was mit Emulgator gemacht (außer Lanolin, das ich sonst verwende): 50ml Öl mit 5g Emulsan im Wasserbad geschmolzen, dann 125g Sheabutter einrühren, im gleichen Wasserbad habe ich 75ml Neroliwasser erwärmt und langsam in das Fettgemisch eingerührt. Ergebnis: eine wunderbar duftende Creme, die allerdings zuerst nicht ganz fest war und am nächsten Tag zu stark angezogen hat (würde ich beim nächsten mal mit weniger Sheabutter versuchen....) 3.) 45g Quittenöl mit 5g Bienenwachs und 2g Kokosöl schmelzen. 30g Neroliwasser und 20g Hamameliswasser im gleichen Wasserbad erwärmen und mit dem kleinen Milchschäumer in die Fettphase einrühren. Ergebnis: Ich denke, das ist mein Favorit! Statt Lanolin einfach ein wenig Kokosfett macht diese Gesichtscreme um einiges leichter und trotzdem schön stabil. Also, ihr Lieben, viel Spaß beim Nachrühren :)

Liebe Leute: anmelden nicht vergessen! :) Wenn ihr, so wie ich, die Kräuter in jeder möglichen Form genießen möchtet, dann lasst euch diesen Workshop nicht entgehen. Gemeinsam Düfte ausprobieren und neue Lieblingskräuter und/oder Harze entdecken ist unsere "Mission" :)

Das "Kraut zum Nachlesen" ist diesmal eigentlich kein Kraut sondern ein Strauch: der Weißdorn :) Wir finden immer noch diese wunderschönen roten Früchte , obwohl es schon November ist, manchmal auch in unerreichbarer Höhe ;) Sie gehören dem Weißdorn, wie der Name sagt: ganz schön dornig und im Frühjahr voller weißer Blütenbüschel. Geschätzt wird er wegen seiner herzstärkenden Wirkung. Für einen Tee kannst du die Blüten sammeln (Mai/Juni) gerne auch mit ein paar benachbarten Blättchen von den Stilen zupfen. Auch die Früchte kannst du trocknen und dann zum Blütentee dazufügen. Eine ganz liebe Freundin hatte einmal ein Rezept für Quittenkäs mit Weißdornfrüchten: Dazu haben wir Quitten entkernt, zerkleinert und mit den Weißdornfrüchten und ein wenig Zucker sowie etw. Wasser damit nichts anbrennt, weichgekocht. Danach die Früchte passieren (Weißdorn hat ziemlich große Kerne) und das Mus zum Trocknen ca. 1,5 cm hoch auf ein Blech gießen (Backpapier drunter!) Im Rohr bei ca. 50° Umluft (Türe offen lassen) trocknen, bis sich die Masse zäh anfühlt und geschnitten werden kann. Fertig sind die "gsunden Gummibärli"! Und schon kann losgenascht werden :)

Die Genussregion-Mädels warten auf euch! Lasst euch von der Produktvielfalt begeistern! Heute noch von 9:00-18:00 in der Genussmesse Oberwart😀

Wir sind bereit! :) Morgen: Genussmesse Burgenland in Oberwart! Schon seit der ersten Messe vor 11 Jahren sind wir mit den südburgenländischen Kräutern dorf zu finden. Wir freuen uns auf euren Besuch und viele nette Gespräche. Mit dabei ist unser neuer Apfel-Winter-Tee und ihr könnt euch auch wieder durchs ganze Sortiment kosten und riechen ;) Infos für das neue Seminarprogramm 2018 sind auch schon da, und falls ihr noch andere Wünsche habt, bitte sagt das. Es macht viel mehr Freude, das Programm genau auf euch zuschneiden zu können, als ins Blaue hinein zu planen. Also schaut vor bei und lasst euch kulinarisch verwöhnen :) http://www.genuss-burgenland.at/info-besucher-genussmesse.html?NEW=new

Verwöhnt in dieser Woche mit: unserem "Wintertee" Ihr merkt, es wird kalt! Die Teezeit hat schon begonnen, aber bei den Temperaturen wünscht man sich das "Kaminfeuer-Feeling" 🙂. Wir haben einen Teil unserer Äpfel getrocknet, weil wir gar nicht alle einlagern könnten - gleich mit der Schale um die wertvollen Vitamine zu behalten. Jetzt werden die Apfelspalten zerkleinert (Küchenmaschine), zusammen mit getrocknetem Zitronengras und Zimt. Ich nehme gerne gemahlenen Zimt, weil er sich besser in der Masse verteilt. Diese wunderbar duftende Mischung kommt ins Vorratsglas 🙂 Natürlich wird eine Kostprobe gleich zubereitet. Früchte und Schalen brauchen etwas länger um die Aromen wieder herzugeben: deshalb pro Tasse einen gehäuften Teelöffen in das Teewasser geben, einmal aufkochen und mindestens 15 Min. ziehen lassen. Ihr könnt den Ansatz auch am Abend vorbereiten und über Nacht stehen lassen. Weil meine Tochter und ich solche "Tee-mit-Milch-Junkies" sind, haben wir diese Mischung auch gleich so ausprobiert - köstlich 🙂 PS. Wer keine Zeit hat, den Wintertee selber zu zaubern, dem bringen wir welchen mit auf die "Genuss Burgenland" morgen und übermorgen 🙂 😉 http://www.genuss-burgenland.at/

Uhudler - das (große) kleine Plus im Kräutergarten! Uhudlertrauben sind Direktträger, das heißt unveredelte Weinstöcke. Sowohl weiß als auch rot gibt es verschiedenste Sorten. In unserem Garten sind es sieben, wobei die bekannteste "Isabella" gar nicht dabei ist. Ganz typisch ist der intensive Geschmack nach Waldfrüchten. Relativ viel Säure, eine festere Schale und große Kerne machen diese Früchte zu eher unbeliebten Speisetrauben, aber einer wunderbarer Basis für Wein und Fruchtprodukte. Die Marke "Uhudler" ist allerdings nach einem seit 1936! währenden Kampf um Anerkennung geschützt und auf ein ganz bestimmtes Gebiet im Südburgenland beschränk, zu dem wir leider nicht mehr gehören 😞. Deswegen heißt unser besonders aromatischer Fruchtaufstrich schlicht "Traube küsst Nuss" (mehr dazu im Beitrag vom 26.10.) Mehr zum Uhudler findet ihr unter: http://www.uhudlerverein.at/de/ Viel Spaß beim Nachlesen und vielleicht locken euch diese wunderbaren Weinberge ja auch in die Nähe unseres Kräutergartens :)