Der Schützenverein in Ruhestetten (Nördlicher Bodensee) ist ein kleiner und erfolgreicher Schützenverein. Ende der 20-er Anfang der 30-er Jahre (des letzten Jahrhunderts) fand die Idee des sportlichen Schießens in unserer näheren und weiteren Umgebung immer mehr Freunde und Anhänger. So kamen auch in Ruhestetten einige Schießsportbegeisterte zusammen, um gemeinsam diesen Sport auszuüben.
Eine starke Zäsur erfuhr das Vereinsleben mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges. Viele Vereinsmitglieder und Schützenkameraden wurden in den Krieg eingezogen. Ein normaler sportlicher Schießbetrieb konnte nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Vereinstätigkeit kam nach und nach völlig zum Erliegen. Mancher der Vereinskameraden kam aus dem Kriege nicht mehr nach Hause.
Über die Jahre hinweg blieb die Idee des sportlichen Schießens jedoch immer präsent. Immer wieder trafen sich Schieß- sportbegeisterte aus Ruhestetten mit den Sportkameraden und Freunden aus dem früheren Schützenverein. Insbesondere von Ernst Engel und Josef Keller, wurden sehr eingehend die Möglichkeiten diskutiert, wieder einen Schützenverein zu gründen.
Am 15. April 1960 fand die Gründungsversammlung mit immerhin 36 Personen statt. Neben der Wahl der gesamten Vorstandschaft stand auch bereits schon wieder der Bau eines Schützenhauses auf der Tagesordnung. Die Versammlung beschloss auch, alsbald wieder ein Schützenhaus zu bauen. Natürlich bereitete die Finanzierung dieses Bauvorhabens auch damals Kopfzerbrechen. Außerordentlich viele Stunden an Eigenleistungen wurden geleistet und auch umfangreiche Sachspenden gingen ein, trotzdem war noch ein Darlehen erforderlich. Aber auch damit war die noch erhebliche Deckungslücke nicht zu beseitigen. Um diese zu schließen, spendete die Gemeinde Ruhestetten einen ansehnlichen Betrag und darüber hinaus erklärten sich viele Schützenkameraden spontan bereit, dem jungen und leistungsbereiten Verein privat und ohne jede Sicherheitsleistung ein zinsloses Darlehen auf unbestimmte Zeit zu gewähren.

Nach einer langen Bauphase fand am 20., 21., 27. und 28. Juli 1963 ein großes Eröffnungspreisschießen statt. Nicht weniger als 92 Schützen aus 15 Vereinen der näheren und weiteren Umgebung nahmen daran teil und gaben dem jungen Verein die Ehre. Die Freude war berechtigterweise groß, nach 30 Jahren endlich wieder eine eigene Schießanlage zu besitzen.
Zu einem besonders schmerzlichem Einschnitt in der Tätigkeit des Schützenvereins kam es durch die am 28. Februar 1977 durchgeführte Überprüfung der gesamten Schießanlage. Das Landratsamt Sigmaringen und der Schießsachverständige der Polizeidirektion Ravensburg stellten an diesem Termin fest, dass insbesondere die KK - Anlage den geltenden sicherheitstechnischen Anforderungen nicht mehr entsprach, weshalb die Benutzung der Anlage mit sofortiger Wirkung untersagt wurde.
Nachdem die Schießanlagen des Vereins im Jahre 1985 erneut überprüft wurden stellte sich heraus, dass umfangreiche bauliche Maßnahmen an der Anlage vorgenommen werden müssten und der finanzielle Aufwand hierfür recht beträchtlich werden könnte. Aus diesem Grund wurde die Diskussion über einen völligen Neubau einer Schießanlage erneut aufgenommen. In der darauf folgenden Mitgliederversammlung im Februar 1986 wurde der grundsätzliche Beschluss gefasst, sich mit einem Neubau der Schießanlage zu befassen und nach möglichen Standorten Ausschau zu halten.