Der Sinn des Lebens: .... dass es eigentlich nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom Leben noch zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet.... (Viktor Frankl aus dem Buch: ... trotzdem Ja zum Leben sagen) Dieser Satz hat mich tief beeindruckt und kann aus meiner Sicht in großem Leid viel Kraft spenden....

Ich lese gerade das Buch "Die Macht der Kränkung" von Reinhard Haller. Gerne möchte ich für alle Eltern, deren Kinder sich derzeit in der Pubertät befinden Reinhard Haller zitieren: "Die größte Umbruchsphase, jene der Pubertät, ist eine einzige Phase der Gekränktheit. Der Körper wird unvertraut und fremd, die Kräfte können nicht mehr kanalisiert werden, der Anspruch der Hormone ist nicht mehr zu befriedigen. Plötzlich sind die eigenen Grenzen nicht mehr bekannt und müssen oft sehr schmerzhaft ausgelotet werden. Das bisherige Weltbild gerät ins Wanken, die Ideale gehen verloren, das Identitätsbewusstsein schwindet. Laufende Konflikte mit den Bezugspersonen, Zurückweisungen bei Kontaktversuchen und Partnersuche, Kränkungen in der Gruppe, Zurechtweisungen in Schule und am Arbeitsplatz bedeuten eine Vielzahl von Mikrokränkungen, welche gesamthaft zu schweren Erschütterungen des Selbstwerts führen. Schon die Bezeichnung halbstark für Menschen in der Pubertät ist kränkend. Der Pubertierende fühlt sich verloren, er ist ein Wanderer zwischen zwei Welten, jener des Kindes entwachsen und in jener der Erwachsenenwelt noch nicht aufgenommen. Nirgends ist er zu Hause. Wo sind Selbstverständlichkeit und Geborgenheit der glücklichen Kindheit geblieben......." "Nie ist die Distanz zwischen Eltern und Kindern so groß wie in der Pubertät." ......"Die größte Schwierigkeit im Eltern-Kind-Verhältnis ergibt sich aus der Gefahr des gekränkten Schweigens. Gönnt man sich gegenseitig kein Wort mehr und zieht sich gekränkt zurück, kommt es oft zu jahrelanger Distanzierung."...... Wenn man das so liest, erkennt man wieder bewusster, dass jede Lebensphase auch mit sehr speziellen Herausforderungen kämpft. Wie so oft, hilft Schweigen auch hier nicht weiter, wie es der Autor beschreibt.