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Jugendfeuerwehr Kiefersfelden

Thierseestraße 5, Kiefersfelden, Germany
Non-profit organization

Description

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Chronik der FFW Kiefersfelden

Auszug aus der Chronik der F.F. Kiefersfelden, Verfasser Georg Steigenberger (1901 – 1982)
mit Vervollständigungen von Markus Steigenberger


St. Florian
St. Florian war ein hochverdienter Offizier der römisch – kaiserlichen Streitmacht. Als 304 n. Chr. 40 Soldaten wegen ihres christlichen Glaubensbekenntnisses in Bedrängnis kamen eilte ihnen Florian in kameradschaftlicher Treu zu Hilfe. Er wurde wegen seiner kameradschaftlichen Treue zum Patron der Feuerwehren.

Vorgeschichte
Brandkatastrophen, wie sie die Kriege z.B. der Landshuter Erbfolgekrieg 1503 – 1504 und folgende Kriege, über unsere Heimat brachten, lehrte die Leute hilflos zuzusehen und über sich ergehen zulassen. Wenn man aber in Friedenszeiten zusehen mußte, daß wegen einer umgefallenen Laterne, Blitzschlag oder Böswilligkeit ein ganzes Dorf dem Feuer zum Opfer fallen mußte, dann gab das den Verantwortlichen schon früh zu denken. Der „Feuerkübel“ (Löscheimer) war im wesentlichen das einzige Hilfsmittel, jedes Gemeindemitglied mußte einen besitzen und jeder arbeitsfähige Bewohner war verpflichtet im Bedarfsfalle zum „Brandplatz“ zu eilen. Es wurden zwei Ketten gebildet, in der einen wurden die vollen Eimer von der „Wasserstelle“ zum Brandobjekt, in der anderen die leeren Eimer von Hand zu Hand gereicht. Weitere Hilfsmittel waren u.a. Birkenbesen und „Rupfentücher“, die man ins Wasser tauchte. Man konnte z.B. 1599 in den Urkunden des Pflegegerichts „Aurburg“, eine Gemeindeverwaltung gab es noch nicht, schon lesen, daß bei Verstößen gegen die „Feuer – Schutzordnung“ oder bei Beanstandungen der Feuerbeschau Bestrafungen ergingen. Es wurden bereits zwei unterirdische, gemauerte „Löschwasserkammern“ angelegt. Als in der Kohlstatt 1610 die Herstellung von Holzkohle und ab 1695 die Hochöfen im Eisenschmelzwerk betrieben wurden, mußten „Feuerspritzen“, wo das Wasser mit Kübeln in die Wasserkästen geschüttet wurde, beschafft werden. Schon 1670 wurde von der kurfürstlichen Regierung eine „Allgemeine Feuerinstruktion“ herausgegeben. Auch in einem Schreiben des Bezirksamtes 1874 an die Gemeinden wurde die Einführung eines „Normalgewindes“ (Metzsche Gewinde) für die „Löschmaschinen“ in Bayern zur „benachbarten Zusammenwirkung“ angeordnet.

Anfang des vergangenen Jahrhunderts hat die Technik neue Geräte auf den Markt gebracht, und es galt der Bevölkerung die Beschaffung durch finanzielle Unterstützung zu ermöglichen. Unerlässlich war es aber, eine Gruppe von Männern zu finden, welche sich dieser Geräte anvertrauten und pflegten. Die Gemeinden wurden beauftragt, sogenannte Pflichtfeuerwehren aufzustellen. Schon bald stellte sich jedoch heraus, daß sich „freiwillige Männer“ mit mehr Ernst und Eifer der Allgemeinheit zur Verfügung stellten.

Das Feuerlöschwesen
Wie aus den Akten hervorgeht, verlangte das Bezirksamt von den Gemeinden einen Bericht über den Stand des Feuerlöschwesens. Es erwies sich, daß Kiefersfelden zu dieser Zeit bereits eine funktionierende Feuerwehr hatte, sie bestand hauptsächlich aus den Leuten des Eisenwerks und war eine Art Betriebsfeuerwehr. Hier im Eisenhüttenwerk wurde der vorbeugende Brandschutz schon sehr ernst genommen. Nachweislich wurde im Bedarfsfalle mit den drei „Feuerlöschspritzen“ auch auswärts Löschhilfe geleistet. Leider mußte das seit 1610 aufwärts strebende Unternehmen 1870 aus wirtschaftlichen Gründen die Tore schließen.

Die Gründung
Gottfried Neuner (Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Kiefersfelden), Köhler von Beruf, war der Mann, der sich jetzt der Sache annahm. Er war schon bei der bisherigen Feuerwehr aktiv. Mit den noch erreichbaren Männern des Eisenhüttenwerks und jungen Kräften aus Kiefersfelden wurde 1880 beschlossen, die „Freiwillige Feuerwehr Kiefersfelden“ zu gründen. Ein Protokoll ist leider nicht vorhanden, jedoch eine Mitgliederliste vom 20.01.1881, somit muß das Jahr 1881 als Gründungsjahr angenommen werden. Die Stärke der Mannschaft ist von 16 im Gründungsjahr auf nun 70 Freiwillige angewachsen.

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